Noch Anfang Woche konnte BLICK bei Stichproben problemlos Termine für einen Corona-Test ausmachen – und zwar in verschiedenen Kantonen. Doch nicht umsonst warnten diese jeweils schon damals: Das wird sich bald ändern.
Das hat sich nun offenbar bewahrheitet: Der Run auf Testtermine vor Ostern ist riesig. So mancher will das Risiko mindern, das Virus ans Familienfest mitzunehmen – und folgt damit auch der Empfehlung von Gesundheitsminister Alain Berset (48, SP).
Badener Zentrum muss schliessen
Doch ausgerechnet jetzt schliessen diverse Kantone Testzentren, darunter Bern, Luzern und der Aargau. Wie passt das mit der grossen Offensive des Bundes zusammen – der die Kosten für Schnelltests seit Mitte März übernimmt? Die Antwort ist einfach: Bislang war die Nachfrage zu tief. In Bern etwa waren Anfang Woche gerade mal ein Drittel der Kapazitäten ausgelastet.
Ganz anders liegt der Fall in Baden AG: Wie «CH Media» berichtet, mangelt es im dortigen Testzentrum keineswegs an der Nachfrage – sondern an den Ressourcen. Diverse Unterstützungen für das Institut für Arbeitsmarkt, das das Zentrum betreibt, laufen demnach aus. Beim Gesundheitsdepartement heisst es, dass Anträge auf Verlängerung gefehlt haben. Das Nachsehen bei dem Krach haben die Badener: Voraussichtlich muss das Zentrum Ende März seine Türen schliessen.
Nachfrage in Luzern steigt um 43 Prozent
Immerhin: Vor Ostern bleibt die Testmöglichkeit damit noch erhalten. Auch das Berner Drive-In in Belp schliesst erst auf Ende März, der Kanton versichert zudem auf Nachfrage, dass man die Kapazitäten bei Bedarf schnell wieder ausbauen könne.
Luzern dagegen hat ein Problem. Der Kanton hat seine zwei Drive-Ins schon Mitte März abgebaut. Und hat nun das Nachsehen, da die Nachfrage wieder steigt: 43 Prozent innert einer Woche! Luzern hat deswegen nun reagiert: Ab Samstag steht wieder ein grösseres Angebot in Emmenbrücke zur Verfügung, am Montag eröffnet noch ein weiterer «Test Point» in der Messe Luzern – insgesamt sollen so zusätzlich 800 Tests pro Tag zur Verfügung stehen.
Apotheken am Anschlag
Noch harziger als in den Testzentren läuft es allerdings in den Apotheken. Denn je nach Kanton gibt es Auflagen, die diese erfüllen müssen. Die Folge davon ist, dass schweizweit nur etwa jede sechste Apotheke überhaupt Schnelltests anbietet. Schnell in die nächste Apotheke spazieren und schnell einen Test machen bleibt zur Zeit noch Utopie – und je nach Kanton ist auch auf Anmeldung inzwischen kaum mehr ein Termin zu bekommen.
Die Lage entspannen dürften die vielzitierten Selbsttests, mit denen man sich zu Hause auf das Virus testen lassen kann. Nur: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rechnet erst auf Anfang April damit – gegen den Oster-Run werden sie daher nicht mehr helfen können. (gbl)