300 Franken zahlt die Junge SVP Bern für «Videos und Fotos, die linksextreme Gewalt» zeigen (Blick.ch berichtete). Sie forderte die Bevölkerung auf, bei der für morgen in Bern angekündigten «Solidaritätsdemonstration für verletzte und verhaftete G-20-Aktivisten» möglichst viele Beweismittel zu sammeln.
Polizei unzufrieden mit JSVP
Die Co-Präsidenten der JSVP Bern, Adrian Spahr und Nils Fiechter, rufen somit zum Verpfeifen und Denunzieren auf. Gar nicht gut kommt dies bei der Kantonspolizei Bern an. «Grundsätzlich können wir festhalten, dass die Verfolgung von Straftaten Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden ist», sagt Sprecher Dominik Jäggi.
Und auch die Jungsozialisten schreiben in einer Mitteilung: «Strafverfolgung ist aber Sache der Justiz, nicht der Jungen SVP. Offensichtlich missversteht sich die JSVP neuerdings als zusätzliche Gewalt im Staat», so die Juso Kanton Bern.
Juso macht JSVP mitverantwortlich, falls es zu Ausschreitungen kommt
«Fiechter & Co. spielen mit der Sicherheit aller Beteiligten», sagt Barbara Keller, Co-Präsidentin der Juso Kanton Bern. Sie ist sich sicher: «Die Exponenten der JSVP beschwören mit ihrem Aufruf die Eskalation herauf und sind somit dafür mitverantwortlich, falls es am Samstag zu Ausschreitungen kommt.»
Und die jungen Linken lancieren als Reaktion auf das «Kopfgeld», wie sie es nennen, ihre ganz eigene abstruse Aktion. «Dass der Aufruf der JSVP zur Sicherheit beitragen soll, ist lächerlich», schreibt die Juso. Sie sammle deshalb bis Dienstagabend SVP-Witze. «Der beste Witz wird mit hundert Franken prämiert.»