Er geht auf dem Höhepunkt seiner Polit-Karriere: Der Glarner Freisinnige Thomas Hefti (62) präsidiert in diesem Jahr den Ständerat – noch bis Ende November. Es ist eine der einflussreichsten Rollen im Land. Doch gleichzeitig steht Hefti kurz vor dem politischen Aus – und das wegen seines Vaters.
Einzig im Kanton Glarus gibt es für Regierungsräte oder Ständeräte eine Altersguillotine bei 65 Jahren. Wer das Pensionsalter erreicht hat, muss den Hut nehmen. Und Hefti wird wenige Tage nach den Wahlen bereits 64 Jahre alt. Die Regel geht ausgerechnet auf die «Lex Hefti» zurück. Auslöser dafür war Heftis Vater Peter Hefti.
Landammann soll folgen
Als Nachfolger schlägt die Geschäftsleitung der Glarner FDP Benjamin Mühlemann vor, wie es in einer Mitteilung vom Montag hiess. Mühlemann ist amtierender Landammann und Vorsteher des Departements Finanzen und Gesundheit. Seit bald neun Jahren setze er sich als Regierungsrat für einen fortschrittlichen Kanton ein. Die Nomination erfolgt laut Mitteilung an der nächsten FDP-Delegiertenversammlung im Januar 2023.
Hefti könne auf eine lange und erfolgreiche politische Laufbahn zurückblicken, hiess es weiter.
1998 wurde er in den Gemeinderat von Schwanden gewählt. Von 2006 bis 2010 war er der letzte Gemeindepräsident von Schwanden und ab 2011 erster Gemeindepräsident von Glarus Süd. Von 2008 bis 2020 politisierte Hefti im Glarner Landrat.
Konservativster aller freisinnigen Ständeräte
Der 62-Jährige Jurist Hefti wurde als Ersatz für den verstorbenen Pankraz Freitag in den Ständerat gewählt. Seither wurde er zwei Mal mit dem jeweils klar besten Resultat aller Glarner Bundesparlamentarier wiedergewählt.
Gemäss der Online-Wahlhilfe Smartvote ist der Glarner der konservativste aller freisinnigen Ständeräte. Er gilt als «stiller Schaffer», der aber erfolgreich im Hintergrund taktiert. (SDA/dba)