Die Parlamentsdienste reichen Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen den Roofer Elijah* (18) ein. Grund: Er hat das Bundeshaus erklettert. Das teilten die Parlamentsdienste am Mittwochnachmittag mit.
Als Hausherr stützen sich die Parlamentsdienste dabei auf die Erkenntnisse des Bundesamts für Polizei (Fedpol), das mit der Umsetzung der von der Verwaltungsdelegation beschlossenen Sicherheitsmassnahmen beauftragt ist.
Stacheldraht soll Kletterer abhalten
Im Weiteren wurde gemeinsam mit dem Fedpol und dem Bundesamt für Bauten und Logistik die Sicherung der Bauinstallationen geprüft, die gegenwärtig am Parlamentsgebäude errichtet sind. Sofortmassnahmen sind in der Zwischenzeit bereits umgesetzt worden.
Und tatsächlich: Ein Augenschein von Blick vor Ort zeigt, es wurden bereits Stacheldrähte errichtet. Sie sollen verhindern, dass Unbefugte weiterhin aufs Bundeshaus klettern können.
Elijah erklomm vor einigen Tagen das Dach des Bundeshauses in Bern. Scheinbar unentdeckt vom Sicherheitspersonal filmte der junge Mann seinen waghalsigen Aufstieg bis hoch zur grossen Kuppel. Im Video spaziert er dabei dem Gebäude entlang und steigt zum Schluss auf Baugerüste, die am Gebäude in dieser Höhe angebracht sind. Danach verbreite er das Video und Bilder davon auf Tiktok oder Instagram.
«Hätte mit Verhaftung gerechnet»
Blick hat den Mann, der anonym bleiben will, diese Woche zum Gespräch getroffen. «Es macht mir Angst, dass es so einfach ist», sagte Elijah. «Ich hätte mit einer Verhaftung gerechnet.»
Es war nicht das erste Mal, dass der Mann waghalsig auf Gebäude stieg. Der Schüler ist «Roofer» und betreibt als Hobby das sogenannte «Roofing» ( Roof engl. für Dach). Dabei klettert man meist ohne Sicherung auf hohe Bauten oder Brücken – auf der Suche nach dem grossen Kick. (oco)
*Name geändert