Das hat ja nicht lange gehalten! Wenige Tage nachdem die grüne Zürcher Nationalrätin Meret Schneider (31) wieder twittern durfte, ist ihr Account bei X, wie die Plattform von Tesla-Gründer Elon Musk (52) jetzt heisst, schon wieder gesperrt.
Dabei hat Schneider gar nichts gemacht! Vielmehr wurde ihr Tweet, der der Grund für die erste Sperrung war, erneut massenhaft gemeldet. Darin hatte sie einen Artikel von «20 Minuten» wie folgt kommentiert: «Schreibe jetzt deine Online-Kommentare, warum die Polarisierung und der Populismus wirklich das Hinterletzte sind und man diese überbezahlten Politfratzen an ihrer eigenen verdammten Bundesterrasse erhängen sollte! (Grossbuchstaben nicht vergessen) #populismus.»
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In dem Artikel war thematisiert worden, dass Schweizerinnen und Schweizer sich besonders über Populismus und Polarisierung im hiesigen Politsystem nerven.
«Ein Mob geht auf mich los»
«Es gibt einen ganzen Mob, der da zurzeit gegen mich vorgeht», schreibt sie auf Facebook. «Leute, ist das eure Art, Wahlkampf zu betreiben? Mich einfach von sozialen Netzwerken zu canceln? So ein grosser Fisch bin ich doch nicht, der Teich ist gross genug.»
Wie schon vor einer Woche solidarisieren sich Prominente mit ihr. So schreibt Viktor Giacobbo (71): «Meret Schneider wird offenbar von Leuten, die nicht fähig sind, in ihrem alten Tweet eine offensichtliche Parodie auf Online-Kommentare zu erkennen, bei X gemeldet», schreibt der Satiriker. «Mal schauen, wie viel ‹Free Speech› und Humor bei Musk/X noch möglich ist ...»
Bei X entscheiden hauptsächlich Algorithmen darüber, wer gesperrt wird. Dabei legt X nicht offen, wie diese funktionieren. In der Folge kann es zu unbegründeten und willkürlichen Sperrungen kommen, kritisierte kürzlich Fachanwalt Martin Steiger: «Alle müssen jederzeit damit rechnen, blockiert zu werden.» Was sich jetzt bewahrheitet hat. (sf)