Klima-Aktivisten fahren wieder nach Hause
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Klima-Demo in Bern:Der Wasserwerfer kam nicht zum Einsatz

Demo in Bern
Klima-Aktivisten fahren wieder nach Hause

Die Schweizer Klima-Aktivisten haben sich sich Greta Thunberg zum globalen Klima-Protesttag angeschlossen. An der nationalen Demonstration in Bern sollen etwa 2000 Personen teilgenommen haben.
Publiziert: 25.09.2020 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2020 um 20:51 Uhr
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Zur Klima-Demo in Bern reisten etwa 2000 Leute an.
Foto: Nathalie Taiana

Zum Klimastreik aufgerufen haben die Aktivistinnen und Aktivisten von «Rise Up for Change». Sie hatten anfangs Woche für 48 Stunden den Bundesplatz besetzt, bevor es in der Nacht auf Mittwoch zu einer polizeilichen Räumung kam.

Die Protestierenden versammelten sich am Freitagnachmittag auf dem Helvetiaplatz und zogen durch die Innenstadt zum Waisenhausplatz, sangen und skandierten Parolen. Die Polizei tolerierte die unbewilligte Kundgebung, liess aber einen Weiterzug auf den Bundesplatz nicht zu und sperrte die Zugänge unter anderem mit einem Wasserwerfer ab.

Die Kundgebung endete mit Reden auf dem Waisenhausplatz. Mehrere Redner verwiesen auf die Dringlichkeit des Handelns und stellten die verschiedenen Forderungen der Klimabewegung vor. Danach stand eine «Klima-Arena» unter Beteiligung von Umweltwissenschaftlern auf dem Programm – dies als Gegenveranstaltung zur «Arena» von SRF. Die Mitglieder von «Rise Up for Change» hatten eine Einladung zur TV-Sendung abgelehnt, weil «Klimaleugner» wie SVP-Nationalrat Roger Köppel zur Gesprächsrunde eingeladen wurden.

Am Morgen hatten vermutlich Klima-Aktivisten die letzten Diskussionen im Nationalrat gestört und von der Zuschauertribüne aus in den Saal gerufen. Auf einem von Barbara Steinemann (44, SVP) veröffentlichten Video auf Twitter ist das Grüppchen auf der Nationalratstribüne zu sehen. «Wieder mal Theater von den Klimakindern», enerviert sich die Nationalrätin.

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Und die Thurgauer Parteikollegin Verena Herzog (64) flucht über die «Saubande, vermutlich von Klimaschützern» und fordert hohe Bussen. Auf dem Video ist zu sehen, wie Sicherheitskräfte versuchen, das Grüppchen wegzubringen. Nach kurzem Widerstand lassen sie sich schliesslich von der Tribüne führen.

Protest gegen CO2-Gesetz

Allerdings: Was das Grüppchen wörtlich geschrien hat, scheint niemand verstanden zu haben – weder in der linken noch rechten Ratshälfte. Laut den Parlamentsdiensten hat die Störungsaktion weniger als eine Minute gedauert. Sechs Personen wurden aus dem Saal geholt, die Personalien seien aufgenommen worden. Gegenüber den Parlamentsdiensten hätten sie das CO2-Gesetz als Grund für den Protest angegeben.

Es scheint sich um eine Einzelaktion zu handeln: Bei «Rise Up for Change», der federführenden Bewegung hinter der Bundesplatz-Besetzung, weiss man nichts von einer Störungsaktion im Nationalrat, wie Sprecherin Frida Kohlmann gegenüber BLICK sagt. «Rise Up» ist ohnehin anderweitig beschäftigt: Heute ist internationaler Klimaprotesttag.

Während Greta Thunberg in Stockholm vor dem Parlament demonstriert, ruft auch die Schweizer Klimabewegung zur Kundgebung auf. Bewilligt ist die Demonstration auf dem Helvetiaplatz in Bern allerdings nicht, wie BLICK weiss, haben die Aktivisten vor, durch die Stadt zu ziehen. (gbl/SDA)

Klimademo 25.9.
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