Die Schweiz hat offenbar beim Gefangenenaustausch zwischen Iran und den USA die Hände im Spiel gehabt. Wie Aussenminister Ignazio Cassis (62) auf Twitter mitteilte, habe man dabei vermittelt. Mehrere Amerikaner sassen jahrelang im Iran in Haft. Nun kommen sie frei. Im Gegenzug können auch mehrere Iraner, die in den USA inhaftiert sind, in ihre Heimat zurückkehren.
Die Schweizer Botschafterin in Iran, Nadine Olivieri Lozano, reiste im Flugzeug mit, wie Reuters unter Berufung auf einen Augenzeugen berichtet.
Mehr zum Gefangenenaustausch
Der US-Präsident Joe Biden hat sich am Montag bei der Schweiz und den Regierungen der anderen Länder bedankt, die am Gefangenenaustausch mit dem Iran beteiligt waren. Die Schweiz, Katar, Oman und Südkorea hätten an der Seite der Amerikaner «unermüdlich» auf das Abkommen hingearbeitet, sagte er. «Fünf unschuldige Amerikaner, die im Iran festgehalten wurden, kehren endlich nach Hause zurück» und «werden nach Jahren der Angst, der Ungewissheit und des Leidens bald wieder mit ihren Lieben vereint sein», sagte der US-Präsident.
EDA begrüsst Austausch
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat den Gefangenenaustausch zwischen den USA und Iran begrüsst. Die Schweiz war beim Gefangenenaustausch mit ihren Guten Diensten involviert.
Das EDA danke allen beteiligten Ländern für das entgegengebrachte Vertrauen, hiess es in einer Mitteilung vom Montag. Die Schweiz habe in der katarischen Hauptstadt Doha fünf vom Iran freigelassene US-Staatsbürger den US-Behörden übergeben können. Die USA haben laut EDA ihrerseits fünf iranische Staatsangehörige freigelassen.
Dank ihrer langjährigen Erfahrung habe die Schweiz wesentlich zum Gelingen dieser humanitären Geste beigetragen. Die Schweiz habe diese Schlüsselrolle im Rahmen ihrer Guten Dienste und auf Wunsch aller beteiligten Parteien übernommen.
Auch Oman vermittelte
Der Gefangenentausch war seit Monaten vorbereitet worden. Bei den Verhandlungen haben nach Angaben des Weissen Hauses besonders Oman und Katar eine bedeutende Rolle gespielt. Anfang August hatte Iran die nun freigelassenen Amerikaner aus der Haft entlassen und in einem Hotel in Teheran unter Hausarrest gestellt.
Aussenminister Cassis dankte laut EDA den beiden Staaten für das der Schweiz entgegengebrachte Vertrauen. Dialog sei immer der beste Weg. Die Schweiz nimmt neben dem Schutzmachtmandat für die USA im Iran noch vier weitere Schutzmachtmandate war: für Russland in Georgien und für Georgien in Russland, für Iran in Ägypten und für Iran in Kanada. (sie/SDA)