Der Zürcher Jungfreisinnige David Noser (19) hat seinen Rücktritt aus der Partei bekannt gegeben. Er ist der Sohn des langjährigen Ständerats Ruedi Noser (62). David Noser wurde wegen seiner Wahlempfehlung für den zweiten Ständeratswahlgang kritisiert.
Noser hatte sich für die Grünliberale Tiana Angelina Moser (44) ausgesprochen und für sie geworben. Die FDP und Nosers Vater unterstützen den SVPler Gregor Rutz (51). Auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb Noser am Montag, dass es «unüberbrückbare Differenzen zwischen meinen Ansichten und den Positionen von JF/FDP» gebe.
Die Liberalen seien in der FDP den Lobbyisten und Rechtskonservativen unterlegen, schreibt Noser. Andere Meinungen würden «illiberal gehandhabt».
«Die FDP ist für mich rechtskonservativ»
«Das hat mich seit längerem gestört», sagt Noser auf Anfrage von Blick. «Die FDP wirft liberale Werte über Bord, um der SVP zu gefallen.» Innerhalb der FDP gäbe es Mitglieder, die die AHV abschaffen wollten. «Damit kann ich mich nicht identifizieren», sagt der Jungpolitiker. Und: «Die FDP ist für mich rechtskonservativ.»
Daher sei die Diskussion um den zweiten Ständeratswahlgang nicht der alleinige Grund für seinen Austritt. «Vielmehr hat es das Fass zum Überlaufen gebracht», sagt er. Dass Noser nun austritt, bedauert Matthias Müller (31), Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz. Aber: «Ich respektiere diese ehrliche Analyse und den konsequenten Entscheid Nosers natürlich.»
Vater Noser teilt Meinung nicht
Fragt sich, was das FDP-Schwergewicht Ruedi Noser zum Austritt seines Sohnes sagt. «Er teilt meine Einschätzung zur FDP nicht», meint Junior-Noser. Doch selbstverständlich anerkenne er, dass sein Sohn frei entscheiden könne.
Wie geht es jetzt weiter mit dem jungen Noser? Wird er sich weiterhin parteipolitisch betätigen? «Momentan nehme ich eine Auszeit», sagt er. Wie es weitergehe, sei noch offen. Aber feststeht: «Ich will in der Politik noch einiges erreichen.»
(SDA/rba)