Trotz Gehaltserhöhungen
Reallöhne sinken wegen Teuerung um 2,2 Prozent

Die Löhne in der Schweiz wachsen – aber weniger stark als die Inflation. Das zeigt eine Untersuchung des Bundesamts für Statistik.
Publiziert: 31.10.2022 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2022 um 13:45 Uhr
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Schweizerinnen und Schweizer dürften 2022 weniger Geld im Portemonnaie haben.
Foto: Shutterstock

Es sind schlechte Nachrichten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Inflation schlägt dieses Jahr voll zu! Zwar haben die Sozialpartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) eine Lohnerhöhung beschlossen – und zwar plus 0,8 Prozent bei den effektiven Löhnen und 0,6 Prozent bei den Mindestlöhnen. Die Inflation frisst das Plus aber gleich wieder auf. Konkret dürften wegen der Teuerung die Reallöhne dieses Jahr um 2,2 Prozent sinken. Zu diesem Fazit kommt das Bundesamt für Statistik (BfS), das die wichtigsten GAV-Lohnabschlüsse untersucht hat.

Von der nominalen Effektivlohnerhöhung, also der ausbezahlten Bruttolöhne, sind 0,5 Prozent individuell und 0,3 Prozent kollektiv zugesichert worden, wie das BfS am Montag mitteilte. Kollektiv bedeutet, dass alle Arbeitnehmenden von der gleichen Lohnerhöhung profitieren. Unter Einbezug der Teuerungsprognosen von 3 Prozent für 2022 dürften die Reallöhne daher sinken. Von den Effektivlohnvereinbarungen seien rund 551'000 Personen betroffen.

Das BfS hat für die Erhebung Gesamtarbeitsverträge untersucht, denen mindestens 1500 Personen unterstellt sind. Die Lohnanpassungen für 2022 aufgeschlüsselt nach Branchen, zu denen Zahlen vorliegen:

  • Baugewerbe: +0,1 Prozent
  • Gesundheits- und Sozialwesen: +0,1 Prozent
  • Handel, Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen: +2,2 Prozent
  • verarbeitendes Gewerbe (Herstellung von Lebensmitteln, Medikamenten, Maschinenbau etc.): +1 Prozent
  • Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Reisebüros, Garten- und Landschaftsbau, Sicherheitsfirmen): +0,6 Prozent
  • Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: +0,4 Prozent
  • Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen: +0,3 Prozent
  • Verkehr und Lagerei: + 0,2 Prozent
  • Erbringung von sonstigen Dienstleistungen: +0,2 Prozent

Rund 1'664'000 Personen unterliegen einem GAV, in dem Vereinbarungen über Mindestlöhne getroffen wurden. (SDA/bgs)

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