Zum Auftakt des Wahljahres kann sich die SVP über prominenten Zuwachs freuen: Top-Manager Rolf Dörig (65) ist neu Mitglied der grössten Schweizer Partei. Wie an der traditionellen Bad-Horn-Tagung der SVP bekannt gegeben wurde, ist Dörig seit Dezember Mitglied der Ortspartei von Küsnacht ZH.
Dörig gehört zur absoluten Spitze des Schweizer Top-Managements. Er ist Verwaltungsrats-Präsident des Versicherungskonzerns Swiss Life, von 2009 bis 2020 war er auch Verwaltungsratspräsident beim weltgrössten Personaldienstleister Adecco.
Einst war er «Freund der FDP»
Auf den ersten Blick mag Dörigs SVP-Eintritt erstaunen – dieser wäre eigentlich so etwas wie der personifizierte Zürcher Wirtschaftsfreisinn, nicht nur wegen seiner Karriere auf dem Finanzplatz. Nein: 2004 gründete Dörig auch die «Freunde der FDP», einen Unterstützungs-Club des Freisinns, und wurde dessen Vizepräsident.
Doch die FDP entwickelte sich nicht in die Richtung, die Dörig für richtig hielt. Er wollte den Schulterschluss mit der SVP, der Freisinn aber entwickelte sich unter den Präsidien von Philipp Müller (70) und Petra Gössi (46) eher in die politische Mitte. 2016 trat Dörig denn auch bei den Freunden aus. Stattdessen unterstützte er die SVP-Stiftung «für bürgerliche Politik».
Schon lange der SVP nahe
«Meine gesellschaftlich wertkonservativen und wirtschaftsliberalen Überzeugungen in Kombination mit meiner Heimatverbundenheit passen gut zur SVP», erklärt Dörig seinen Parteieintritt. In der Tat ist der Zürcher immer wieder durch pointiert bürgerliche Haltungen aufgefallen, die gut zur SVP passen.
So war Dörig einer der wenigen Wirtschaftsführer, die sich für die Masseneinwanderungs- und die Durchsetzungs-Initiative der SVP aussprachen. Und gegen eine engere Anbindung an die EU. «Heute stehe ich der SVP sehr nahe», sagte Dörig vor eineinhalb Jahren der NZZ. Nun steht er also mittendrin.
Das grosse Interview mit Rolf Dörig über seine politischen Pläne findest du am Sonntag im SonntagsBlick und auf blick.ch.