Viele von uns mussten während der Pandemie lernen, was es bedeutet, auf gesellschaftliche Teilhabe zu verzichten. Wenn das Kafi mit der besten Freundin, der Kinobesuch oder die Geburtstagsparty am Wochenende wegfällt, erscheint der Alltag plötzlich trist und leer.
Man kann selbstverständlich einwenden, dabei handle es sich um Luxusprobleme. Und doch: Dass solche Erlebnisse für lange Zeit nicht möglich waren, hat viele stark belastet. Viele kennen es leider kaum anders: Für Menschen, die von Armut betroffen sind, war das sogenannte soziale Leben seit jeher Luxus. Der äusserst knapp bemessene Betrag, den etwa Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger erhalten, macht kleine Fluchten aus dem Alltag schwierig. Mit der Teuerung wird ihre Lage noch angespannter. Umso wichtiger ist es, dass die Behörden den Empfehlungen der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe folgen und die Betroffenen in der gegenwärtigen Lage finanziell stärker unterstützen.
Noch besser wäre, wenn – wie es auch die Caritas fordert – der Grundbedarf der Sozialhilfe (deutlich) aufgestockt würde. Es muss ausser Frage stehen, dass allen in der reichen Schweiz ein würdiges Leben ermöglicht wird.
Und dazu gehört nun mal die gesellschaftliche Teilhabe.