«Gaga» sei der Wahlkampagne mit Plüschhund Willy und dem SVP-Freiheitssong, polterte der Zürcher SVP-Präsident Alfred Heer erst kürzlich im SonntagsBlick. Jetzt outet sich ein anderes Zürcher SVP-Aushängeschild als Anhänger des Wahlkampflieds: Ständeratskandidat Hans-Ueli Vogt. Er sei zwar ein analytischer, intellektueller Mensch, sagt Vogt in einem NZZ-Interview. «Aber ich mag auch die Einfachheit, die Nähe zu den Leuten und diese Art von Musik. Ehrlich, mir gefällt dieser Song.»
Musikalisch steht er auf noch viel mehr. «Ja, ich mag auch Helene Fischer und Achtziger-Jahre-Partys», gibt der 45-Jährige zu Protokoll. «Was die schönen Künste betrifft, gehöre ich nicht unbedingt zum Opernhaus-Publikum mit klassischer humanistischer Bildung. Schlager sprechen mich emotional viel mehr an.»
Für Cannabis-Legalisierung
Sein politisches Engagement habe mit seiner Verbundenheit mit der Schweiz zu tun, erklärt Vogt. Die Schweiz sei wunderschön, befinde sich aber auf einer «Gratwanderung zwischen Globalisierung und Bewahrung seiner Unabhängigkeit». In dieser Situation gilt für Vogt: «Diesem Land möchte ich etwas zurückgeben.»
Vogt erläutert auch, wo er vom SVP-Mantra abweicht. So seien die Differenzen etwa in gesellschaftspolitischen Fragen relativ gross. «Ich habe kein Problem mit der Vielfalt von Lebensformen», so der homosexuelle Vogt. «Der Staat soll den Menschen ermöglichen, so zu leben, wie sie wollen.»
Auch bei der Drogenfrage ist er nicht auf Parteilinie. «Leute zu bestrafen, die Cannabis konsumieren, erachte ich als falsch. Cannabiskonsum sollte wie Alkoholkonsum als Privatsache behandelt werden.» (rus)