Subventionen fürs Nachtleben gefordert
Hat das Parlament kein Gehör für Party?

Die Schweiz fördert jedes Jahr das kulturelle Leben der Schweiz mit Millionenbeträgen. Das Nachtleben werde dabei aussen vor gelassen, kritisieren Bar- und Clubverantwortliche. Nun soll die Politik auch kulturelle Nachtlokale unterstützen.
Publiziert: 08.07.2024 um 15:14 Uhr
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Der Bundesrat hat dargelegt, wie er in den kommenden Jahren die Schweizer Kultur fördern will – das Nachtleben geniesst dabei keine Priorität.
Foto: Keystone
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Der Bundesrat verpasst eine grosse Chance, die Clubkultur anzuerkennen! Diesen Vorwurf äussert Alexander Bücheli (49), Geschäftsführer der Bar- und Clubkommission. 

Das Parlament bespricht zurzeit die neue Kulturbotschaft für die Jahre 2025 bis 2028, die ihm der Bundesrat vorgelegt hat. 

Grundsätzlich liegt die Kulturhoheit in der Schweiz bei den Kantonen. Trotzdem finanziert der Bund in den kommenden vier Jahren das Kulturleben voraussichtlich jedes Jahr mir rund 250 Millionen Franken. Und darin wird zum Entsetzen der jüngeren Bevölkerung kein Wort über das Nachtleben verloren. 

Es steht schlecht ums Nachtleben

Die Schweizer Bar- und Clubkommission appelliert nun an den Nationalrat, die Kulturbotschaft in der Debatte zu korrigieren. «Clubs, Musikbars und Konzertlokale sollen in der Kulturbotschaft als förderungsfähig bezeichnet werden», so Bücheli.

Denn der Clubszene gehe es finanziell nicht sonderlich gut: «Es stellt sich die Frage, wie lange Musikclubs in der Schweiz ohne Förderung noch existieren können», malt Bücheli schwarz. Zahlen aus der Stadt Zürich würden zeigen, dass der Pro-Kopf-Umsatz bei Musikclubs seit 2018 um ein Drittel gesunken sei, während die Kosten in praktisch allen Bereichen gestiegen seien. 

Mit einer Anerkennung der Clubkultur würde der Bundesrat primär den nötigen Rahmen für die dringend benötigte kommunale Förderung schaffen, sagt Bücheli. Man sei sich der angespannten Finanzlage des Bundes bewusst. Trotzdem fordere die Bar- und Clubkommission eine Unterstützung von 500'000 Franken pro Jahr. Damit sollen Events wie die Street Parade oder Netzwerke unterstützt werden, die sich überregional mit der Förderung oder den Problemen des Nachtlebens auseinandersetzen.

Die zuständige Kommission hat Ende Juni die Debatte rund um die Kulturbotschaft geführt. Nun wird sie in der Herbstkommission in der grossen Kammer beraten. Es bleibt abzuwarten, wie gross das Verständnis des Parlaments für die Rettung des Nachtlebens ist. 

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