Studie zeigt
Langzeitpflege steckt in akuter Versorgungskrise

Der Krise in der Langzeitpflege könnte laut einer von der Unia Initiierten Studie mit mehreren Lösungsansätzen begegnet werden. Unter anderem müssten sich die Arbeitsbedingungen verbessern, damit die Berufsausstiegsrate sinkt.
Publiziert: 23.02.2024 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2024 um 22:46 Uhr
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Die Zahl der über 80-Jährigen in der Schweiz wird sich in den kommenden 15 Jahren beinahe verdoppeln.
Foto: Keystone

Die Zahl der über 80-Jährigen in der Schweiz wird sich in den kommenden 15 Jahren beinahe verdoppeln. Damit verschärft sich auch die Personalsituation in der Langzeitpflege. Immer mehr Pflegende steigen aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen aus dem Beruf aus. Das wiederum verunmöglicht den dringend notwendigen Ausbau von Angeboten der Langzeitpflege.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die vom Forschungsprojekt der Fachhochschule der italienischen Schweiz (Supsi) durchgeführt wurde. Initiiert wurde das Projekt 2021 von der Gewerkschaft Unia. Vorgestellt wurde die Studie, die laut eigenen Angaben erstmals die Pflegenden in den Mittelpunkt der Forschung stellt, am Freitag in Bern.

Bahnt sich Versorgungskrise an?

Beziehungsarbeit sei die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Pflege. Das aktuelle Finanzierungsregime mache dies aber unmöglich und die Rationierung der Pflege schade der psychischen Gesundheit der Pflegenden. In der Pflege und Betreuung betagter Menschen bahne sich daher eine Versorgungskrise an, wurde an einer Medienkonferenz gewarnt.

Gefordert wurde daher eine kurzfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um die Abbrecherquote zu senken. Es brauche zudem mehr erschwingliche Angebote, um einen zu frühen Eintritt in Pflegeheime zu verhindern. Die demografische Entwicklung erfordere zwingend mehr finanzielle Mittel.

Einsatz neuer technologischer Möglichkeiten gefordert

Drei Lösungsansätze wurden vor den Medien skizziert. Migrantinnen spielten in der Langzeitpflege bereits heute eine wichtige Rolle und müssten diese weiterhin spielen. Es sei aber illusorisch zu denken, dass dies eine langfristige Lösung des Personalproblems sei.

Unbestritten sei zudem, dass mehr Pflegende ausgebildet werden müssten, um den steigenden Bedarf zu decken. Dass viele neuen Arbeitskräfte die Branche aber wieder schnell verliessen, zeige, dass Ausbildung allein nicht ausreiche. Propagiert wird der Einsatz neuer technologischer Möglichkeiten. Mit Robotern liessen sich aber bisher keine Arbeitskräfte einsparen, da sie wartungsintensiv seien. (SDA/oco)

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