2022 wurden bis Ende September 1200 Nutztiere von Wölfen in der Schweiz getötet, wie die Sendung «Schweiz Aktuell» vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) publik machte. 2023 waren es noch 850 Tiere. Der stärkste Rückgang sei im Kanton Glarus zu verzeichnen, hiess es in der Sendung. Dort wurden im Vergleich zum Vorjahr 80 Prozent weniger Nutztiere getötet.
In Graubünden wurden rund 50 Prozent weniger Risse registriert. Und auch in den Kantonen Waadt und Tessin seien die Zahlen rückläufig.
Rösti sorgt mit Abschussplänen für Aufsehen
Kürzlich sorgten die Pläne des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) für Aufsehen. Das Departement von Bundesrat Albert Rösti (56) will einem Grossteil der Wölfe im Land den Garaus machen. «Die Sicherheit des Menschen ist auf jeden Fall höher zu gewichten als der Schutz des Wolfes», erklärte Rösti kürzlich in der Fragestunde des Nationalrats. Für den Bundesrat besteht Handlungsbedarf, denn der Wolfsbestand in der Schweiz wachse exponentiell. So seien es 2019 noch unter 100 Tiere gewesen, 2021 knapp 150 und 2022 rund 240. «Diese Entwicklung betrachte ich als höchst problematisch», so Rösti.
Heute sollen hierzulande rund 300 Wölfe in 31 Rudeln leben. Geht es nach dem Bafu, sollen bis auf 12 alle ausgerottet werden. Um rasch handeln zu können, hat Röstis Umweltdepartement sogar die üblichen demokratischen Verfahren abgekürzt. Eine ordentliche Vernehmlassung zur neuen Jagdverordnung findet gar nicht erst statt. Dafür seien die dringlichen Massnahmen auf zwei Jahre befristet, betonte Rösti. (SDA/bro/dba)