Stadtrat Guillaume Barazzone zu Erdogan-Gate
«Genf lässt sich von keinem Land einschüchtern – das Foto bleibt!»

Ankara verlangt von der Stadt Genf die Entfernung eines Erdogan-kritischen Bildes. Für die Stadt kommt das aber nicht in Frage, wie Stadtrat Guillaume Barazzone erklärt.
Publiziert: 25.04.2016 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:55 Uhr
Foto: EQ Images
Ruedi Studer

In der Affäre um ein Erdogan-kritisches Foto in einer Ausstellung in Genf machen zahlreiche Aussenpolitiker klar, dass das Bild auch weiterhin hängen bleiben muss.

Selbst das Aussendepartement nimmt zum Genfer Foto-Streit Stellung: «In der Schweiz gilt das Prinzip der Meinungsfreiheit – auch für Künstler», so EDA-Informationschef Jean-Marc Crevoisier auf Anfrage. Es sei aber Sache der lokalen Behörden, sich zur Sache zu äussern. 

Der Genfer Stadtrat und CVP-Nationalrat Guillaume Barazzone.
Foto: EQ Images

Offiziell entscheidet die Genfer Stadtregierung zwar erst morgen Nachmittag über das Entfernungsgesuch aus Ankara. Doch der zuständige Stadtrat und CVP-Nationalrat Guillaume Barazzone hat sich schon heute bei seinen Kollegen umgehört – und nimmt den Entscheid vorweg: «Die Stadt Genf lässt sich von keinem Land einschüchtern. Zensur kommt für uns nicht in Frage. Das Foto bleibt!», sagt Barazzone zu BLICK.

Für ihn ist klar, dass die Meinungsäusserungsfreiheit nicht eingeschränkt werden darf. «Schon gar nicht auf dem Platz der Nationen, welcher auch als Symbol für die Menschenrechte und die Meinungsäusserungsfreiheit steht.»

Auf dem Platz finden nämlich immer wieder Kundgebungen statt – so auch jene, an welchem im März 2014 das Erdogan-kritische Bild geschossen wurde.

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