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SP-Zanetti will «Hörnerfranken»
Neuer Anlauf für die Hornkühe

Nach dem Scheitern der Hornkuh-Initiative 2018 werden Anreize für die Bauern wieder aktuell: SP-Ständerat Roberto Zanetti schlägt einen «Hörnerfranken» vor, wenn die Hörner der Tiere nicht entfernt werden.
Publiziert: 20.03.2021 um 17:08 Uhr
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Er reichte fast in Eigenregie die Hornkuh-Initiative ein: Der Bergbauer Armin Capaul.
Foto: Keystone
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Er reichte fast in Eigenregie die Hornkuh-Initiative ein: Der Bergbauer Armin Capaul.
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Jeder Bauer, der seinen Kühen und Ziegen die Hörner nicht entfernt, soll im Gegensatz einen Zustupf bekommen: Das verlangte die Hornkuh-Initiative, die 2018 gescheitert ist. Sympathie fand das Anliegen, hinter dem der Bergbauer Armin Capaul steht, aber durchaus: Mit 45-Prozent Ja-Stimmen aus dem Volk und fünf Kantonen erreichte er einen Achtungserfolg.

Einen neuen Anlauf dafür, einen finanziellen Anreiz dafür zu setzten, den Tieren ihre Hörner nicht zu entfernen, hat nun SP-Ständerat Roberto Zanetti (66) gestartet. Per Vorstoss schlägt er vor, einen «Hörnerfranken» einzuführen. Schliesslich sei die damalige Initiative gut aufgenommen worden, «sogar im Parlament war eine breite grundsätzliche Zustimmung erkennbar», findet der Solothurner.

Gescheitert sei die Initiative wohl unter anderem, weil sie eine Änderung auf Verfassungsstufe verlangt hätte. Zanetti schlägt nun vor, einen Anreiz per Verordnung zu setzen – so gehe der «Hörnerfranken» auch nicht auf Kosten anderer Direktzahlungen. Er verweist auch auf die Agrarreform, die das Parlament in der eben beendeten Frühlingssession grösstenteils auf Eis gelegt hat: Damit sei eine Lösung auf Gesetzesstufe «wohl auf den Sanktnimmerleinstag verschoben».

Schmerzhaft für die Tiere

Zanetti hat so einige Mitstreiter auf seiner Seite: 27 Ständeräte und Ständerätinnen von SP bis zur SVP haben den Vorstoss mitunterzeichnet. Das Entfernen der Hörner gilt als schmerzhaft für die betroffenen Tiere und damit dem Tierwohl abträglich. Gleichzeitig bedeuten Kühe mit Hörnern für die Bauern mehr Aufwand, da sie unter anderem mehr Platz brauchen, weshalb finanzielle Anreize im Zentrum stehen.

Capaul selbst und die IG Hornkuh werkeln inzwischen bereits an einer zweiten Initiative. Gegenüber dem «Schweizer Bauer» zeigt sich die IG erstaunt über den Vorstoss. Man sei aber offen für den parlamentarischen Weg, sollte Zanetti Erfolg haben. «Ich werde nun gespannt verfolgen, wie es damit weitergeht», so Capaul. (gbl)


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