SP will vom Bundesrat wissen
Ist Huawei ein Sicherheits-Risiko für die Schweiz?

Die SP warnt vor einem neuen Kalten Krieg. Und fordert eine europäische Alternative zum Techgiganten.
Publiziert: 13.09.2020 um 12:50 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2020 um 12:51 Uhr
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SP-Nationalrat Jon Pult.
Foto: keystone-sda.ch
Simon Marti

Für Donald Trump gilt Huawei als Bedrohung der nationalen Sicherheit. Doch nicht nur Washington liegt mit Peking über Kreuz. Australien und Neuseeland erliessen schon vor zwei Jahren Verbote gegen den chinesischen ­Telekommunikationsanbieter.

Und unter dem Eindruck der massiven Proteste in Hongkong zog Grossbritannien nach: Das 5G-Netz im Königreich soll ohne chine­sische Komponenten realisiert ­werden.

Risiko von Huawei

Die Schweizer Sozialdemokraten teilen diese Skepsis. Jon Pult (35), Bündner SP-Nationalrat, reicht kommende Woche einen Vorstoss ein, der vom Bundesrat Auskunft darüber verlangt, wie bei Ausbau und Weiterentwicklung von digitalen Infrastrukturen wie 5G das Risiko fremder Einfluss­nahme begrenzt werden könne. Insbesondere sei zu klären, welche Risiken von Anbietern wie Huawei ausgehen, die in Ländern beheimatet sind, die weder marktwirtschaftlich noch rechtsstaatlich organisiert seien.

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«Faktisch haben wir es mit ­einem neuen technologischen kalten Krieg zu tun», begründet der Sozialdemokrat seine Motion. «Die Schweiz muss sich in dieser Lage sehr gut überlegen, wie sie die ­Sicherheit ihrer digitalen Infrastruktur in Zukunft garantieren kann.» Bisher kreise die Debatte um die umstrittenen gesundheitlichen Risiken von 5G, kritisiert Pult.

Einfluss auf Politik

Der Bundesrat wich der Thematik bislang aus. Im Mai 2019 ­antwortete die Landesregierung auf eine Interpellation von CVP-Nationalrat Fabio Regazzi (58, TI), «dass die Implementierung jeg­licher Hard- oder Software eines aus­ländischen Unternehmens ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen kann» und dass ein Land, in dem sich der Hauptsitz dieses Unter­nehmens befinde, einen Einfluss auf die Sicherheitspolitik habe.

Sich gegen eine Abhängigkeit von Huawei zu wehren, sei not­wendig, sagt Pult.

Aber was ist die Alternative? «Eine europäische Lösung», so Pult weiter. Mit Nokia und Ericsson gäbe es verlässliche europäische Anbieter dieser Technologie.

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