Sommaruga erklärt endlich ihre Flucht vor Köppel
Von wegen Pinkel-Pause!

Sie hatte einfach genug: Justizministerin Simonetta Sommaruga verliess wegen der Kritik von Roger Köppel den Nationalratssaal. Gut eineinhalb Jahre nach dem Eklat erklärt die SP-Bundesrätin, warum sie damals so reagierte.
Publiziert: 07.12.2017 um 10:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:00 Uhr
Hat sie wegen Köppel den Saal verlassen?
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Sommaruga flüchtet aus dem Nationalratssaal:Hat sie wegen Köppel den Saal verlassen?

Es war ein denkwürdiger Anblick an jenem Apriltag 2016: SVP-Nationalrat Roger Köppel (52) kritisiert Justizministerin Simonetta Sommaruga (57) am Mikrofon scharf und polemisch wegen der Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien. Dann kommt es zum Eklat: Die SP-Bundesrätin verlässt den Nationalratssaal, der linke Flügel der grossen Parlamentskammer folgt ihr (BLICK berichtete).

Köppel redet Sommaruga in die Flucht!
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Eklat im Nationalrat:Köppel redet Sommaruga in die Flucht!

SP-Fraktionschef Roger Nordmann erklärte daraufhin: «Köppel hat einmal mehr eine Schreibtischentgleisung gehabt, einfach am Mikrofon», so der Waadtländer Nationalrat. Deshalb sei Sommaruga aufgestanden und gegangen.

An 364 Tagen im Jahr könne sie gut mit solcher Kritik umgehen

Dann die Erklärung von höchster Stelle: Nein, die spontane Aktion von Simonetta Sommaruga sei keine Reaktion auf Köppel, verkündete die damalige Nationalratspräsidentin Christa Markwalder (42). «Simonetta Sommaruga sass schon stundenlang im ­Nationalratssaal. Sie musste aufs WC», sagte die FDP-Frau. Damit machte sie die ganze Sache noch absurder – aus dem Köppel-Eklat wurde eine Pinkelposse.

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Verliess nach einem verbalen Angriff von Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel den Nationalratssaal: Justizministerin Simonetta Sommaruga.
Foto: PETER SCHNEIDER

Jetzt bringt Simonetta Sommaruga erstmals selbst Licht in die skurrile Bundeshaus-Geschichte: Kritik an ihrem Amt liege in der Natur der Sache, «und an 364 Tagen kann ich damit gut umgehen», sagt Sommaruga im TV-Studio, als die «Rundschau»-Journalisten Sandro Brotz (48) und Susanne Wille (43) sie zur Episode befragen. Und Sommaruga gibt dann zu: «Da gibt es vielleicht einen Tag, wo ich es ein bisschen weniger haben muss.»

Das Verlassen des Saals hatte also gar nichts mit menschlichen Bedürfnissen zu tun. «Auch eine Bundesrätin darf mal zeigen: Vielleicht ist jetzt dann mal gut gewesen – und reagiert dann», sagt Sommaruga.

Am Schluss sei ihr aber immer noch lieber, dass Kritik auf sie abziele «und nicht auf die Flüchtlinge, die hier sind». (vfc)

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