In Zürich geht das Impfen gegen Corona am 4. Januar los, im Aargau einen Tag später und der Kanton Luzern hat schon kurz vor Weihnachten damit begonnen. Etwas später dran ist der Kanton Bern: Erst am 11. Januar gibt es hier den ersten der beiden Pieks.
Zu reden gibt nun auch, dass in Bern per Stellenausschreibung noch ein Impfverantwortlicher gesucht wird – kurz bevor es mit der Impferei losgehen soll. Auf sozialen Medien sorgt das für Geläster – allem voran Twitter. So twittert Taskforce-Epidemiologe Marcel Salathé (44): «Habt ihr keinen Impfstoff oder seid ihr noch nicht bereit?». Er wolle seiner 88-jährigen Grossmutter erklären, wieso sie so lange warten müsse.
«Nutzlos und störend!»
Spätestens als ein weiterer Twitter-Nutzer den Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (58, SVP) direkt markiert, lupft es diesem den Hut. «Jeder weiss, dass das aktuelle Problem die Anzahl verfügbarer Dosen ist, nicht die Kapazität!», schiesst er zurück. Bern habe einen «soliden Plan», man wolle der Herausforderung auf koordinierte Weise begegnen.
Schnegg spart auch nicht mit Kritik. «Es ist schade, dass einige Leute dieser Art von Nachricht nachgeben, die ebenso nutzlos wie störend ist.»
Den Impf-Chef gibt es
Einen Impfverantwortlichen gebe es in Bern selbstverständlich, beruhigt indessen Schneggs Sprecher Gundekar Giebel. Die Impfaktion werde von einem Mitglied des Berner Corona-Sonderstabs geleitet, teilt er auf Anfrage von BLICK mit. Doch dieser ist auch Arzt im Inselspital und wird ab März auch dort wieder arbeiten. Darum wurde die Stelle nun ausgeschrieben.
Anmelden kann man sich in Bern ab dem 8. Januar für einen Termin zum Impfen. Da der Kanton mit mehreren Zentren startet, sollen mehrere Tausend Impfungen pro Tag durchgeführt werden können – vorausgesetzt, es stehen genügend Dosen zur Verfügung. (gbl)