Die Schweiz ist ein Pelzparadies: Die heute gültige Pelzdeklarationsverordnung lässt den Importeuren freie Hand. Ob das Tier artgerecht gehalten wurde oder in einer Falle verendete, muss der Kunde nicht erfahren. Einzige Ausnahme gilt für Hunde, Katzen und Robben. Deren Felle dürfen nicht eingeführt werden.
Damit steht die Eidgenossenschaft zunehmend isoliert da. Immer mehr Länder verbieten Pelzfarmen oder die Produktion von Pelz – Grossbritannien etwa oder Österreich. Frankreich hat diesen November nachgezogen. Andere gehen noch weiter: Israel hat im Juni als erster Staat ein Verkaufsverbot für Pelze erlassen.
«Die Zeichen der Zeit erkennen»
Morgen Montag könnte die Schweiz einen ersten Schritt in diese Richtung machen: Dann behandelt das Parlament die Motion von SP-Nationalrat Matthias Aebischer für ein «Importverbot von tierquälerisch erzeugten Pelzprodukten».
Ob das Anliegen eine Chance hat, ist offen. Bundesrat und Wirtschaftsvertreter plädieren stattdessen für eine schärfere Deklarationspflicht.
Demgegenüber steht eine Allianz von Tierschutzorganisationen, die Aebischer unterstützen. Angelina Dobler, Campaignerin bei der involvierten Firma Campax, fordert das Parlament auf, «die Zeichen der Zeit zu erkennen und die Bevölkerung vor den Auswirkungen dieser schädlichen Industrie zu schützen».