Schweiz als Vorbild
Kampfjet-Beschaffung macht Deutsche neidisch

In der Schweiz umstritten, in Deutschland bewundert: Deutsche Politiker fordern, dass sich ihre Regierung bei der Kampfjet-Beschaffung die Schweiz als Vorbild nimmt.
Publiziert: 08.11.2021 um 11:29 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2021 um 16:18 Uhr
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Verteidigungsministerin Viola Amherd und Armeechef Thomas Süssli (l.) informierten im Juni über den Kampfjet-Entscheid.
Foto: keystone-sda.ch

Drei Jahre hat das Verteidigungsdepartement geprüft, getestet und abgewogen. Am Ende stand für Bundesrätin Viola Amherd zweifelsfrei fest, welcher Kampfjet es werden soll. Ende Juni verkündete der Bundesrat, dass die Schweiz 36 F-35-Kampfjets des US-amerikanischen Herstellers Lockheed Martin beschaffen will.

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Während das Beschaffungsverfahren in der Schweiz für Kritik gesorgt hat, stösst es in Deutschland auf Begeisterung. Die deutsche FDP findet es so überzeugend, dass sie von der Bundesregierung fordert, sich das Verfahren bei der Schweiz abzugucken. Das berichtet «CH Media». Es sei «nicht nur vorbildlich, sondern auch bei milliardenschweren Rüstungsentscheidungen mit langfristigen Folgen rational nachvollziehbar», schreiben FDP-Parlamentarier in einer Anfrage an die Regierung.

Ersatz für Tornados

In Deutschland läuft seit vergangenem Jahr die Suche nach einem Nachfolge-Typ für die Tornado-Kampfjets, die man in den 80er Jahren gekauft hatte. Die Jagdbomber waren unter anderem als Aufklärungsflugzeuge im Kampf gegen die Terrormiliz IS im Irak und Syrien im Einsatz. Bis 2030 sollen sie ersetzt werden.

Zur Auswahl stehen der deutsche Eurofighter sowie drei US-amerikanische Modelle: die F-15 von McDonnell Douglas, die F-18 von Boeing sowie die F-35 von Lockheed Martin, die die Schweiz beschaffen wird.

Regierung gibt sich wortkarg

Auch in Deutschland müsse die Öffentlichkeit den Beschaffungsentscheid «anhand konkreter Entscheidungskriterien» nachvollziehen können, fordern die deutschen FDP-Politiker. Damit könne man die Kritik vorbeugen, dass die Typenwahl ein politischer Entscheid war.

Die Bundesregierung gibt sich in ihren Antworten auf den Vorstoss wortkarg. Sie will sich nicht dazu äussern, welche Schlüsse man aus dem Schweizer Beschaffungsverfahren zieht. «Für eine eigene Bewertung liegen keine ausreichenden Informationen hierzu vor», teilt die Regierung nur mit. (lha)

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