Die SBB setzen neu quasi auf «Schweigetechnik». Dies, bei den Eurocity-Verbindungen zwischen München und Zürich. Denn statt der fahrplanmässigen drei Stunden zwischen den Metropolen benötigt der Zug oft vier Stunden – oder fällt ganz aus.
Weil die Züge so unzuverlässig seien, greife die Bahn zu einem ungewöhnlichen Schritt, schreibt die «Aargauer Zeitung». Sie streiche die Eurocity-Züge für gewisse Abschnitte einfach aus den Fahrplänen. Wer laut dem Artikel von Zürich eine Verbindung an den Flughafen oder nach Winterthur suche, findet sie nicht mehr – genauso wenig wie in umgekehrter Richtung. «Halt nur zum Aussteigen», ist im Fahrplan vermerkt.
«Schweigetechnik»
Eine SBB-Sprecherin spricht der Zeitung gegenüber von einer «Lenkungsmassnahme» wegen der hohen Nachfrage und der Verspätungen. Statt «Neigetechnik», die bei den Zügen Verwendung findet, könnte man hier eben von «Schweigetechnik» reden. Die SBB verschweigen die Verbindung ja einfach.
Als Gründe für die Verspätungen nennen die Schweizerischen Bundesbahnen denn auch Baustellen, Einschränkungen der Infrastruktur in Deutschland und eben vereinzelte Störungen bei der Fahrzeug-Neigetechnik. Die lange Einspurstrecke und Zugskreuzungen im Allgäu machten den Betrieb «sehr anspruchsvoll».
Verspätung summiert sich
Wenn die Züge auch nur mit leichter Verspätung in die Schweiz einfahren, werden sie von einem Interregio ausgebremst. Und vor Zürich lasse sich wegen des dichten Verkehrs sowieso keine Zeit mehr aufholen. Das führt laut dem Artikel dazu, dass sich die Verspätung bis zum Zielbahnhof Zürich oft auf eine halbe Stunde aufsummiert. (pt)