Schon ab 250’000 Franken ist man dabei
Schweiz-Bleiberecht für Ausländer geht weg wie warme Weggli

Reiche kaufen sich vermehrt das Bleiberecht in der Schweiz – teils schon ab 250’000 Franken pro Jahr. Die Zahl der «goldenen Visa» ist in den letzten zwei Jahren stark gestiegen. Prominentestes Beispiel: Popstar Robbie Williams.
Publiziert: 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 10:48 Uhr
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Popstar Robbie Williams lebt mit «Golden Visa» in Gstaad.
Foto: Imago/Zuma Press Wire

Darum gehts

  • Schweiz bietet Golden Visa für Reiche, ähnlich wie Trumps Gold Card
  • Prominenter Fall: Robbie Williams lebt in Gstaad BE
  • 496 Personen besitzen Golden Visa, Anstieg um 22 Prozent in zwei Jahren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

US-Präsident Donald Trump (78) macht das Amerikaner-Werden zum Luxusgut – und lässt sich das teuer bezahlen. Kürzlich stellte er die neue «Gold Card» vor: 5 Millionen Dollar für ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht in den USA!

Ein ähnliches Modell gibt es auch in der Schweiz – allerdings zu deutlich günstigeren Konditionen. Derzeit besitzen hierzulande 496 Personen ein «goldenes Visum». Die Zahl ist in den vergangenen zwei Jahren um 22 Prozent gestiegen, wie der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Staatssekretariats für Migration berichtet.

Lange Zeit waren es vor allem reiche Russinnen und Russen, die sich auf diesem Weg in der Schweiz niederliessen. Inzwischen kommen vermehrt auch Personen aus China, den USA und Grossbritannien.

In diesem Kanton ist man «billig» dabei

Als prominentester Fall gilt laut «Tages-Anzeiger» Popstar Robbie Williams (51), der in Gstaad BE lebt. Dort sind jährlich mindestens 500'000 Franken Steuern fällig, um ein solches Aufenthaltsrecht zu erhalten.

Eine spezielle Regelung im Ausländerrecht erlaubt es den Kantonen, vermögenden Ausländern eine Aufenthaltsbewilligung zu erteilen – vorausgesetzt, es liegt ein fiskalisches Interesse vor. Konkret bedeutet das: Seit 17 Jahren dürfen Kantone auch Personen aus Drittstaaten – also ausserhalb von EU und Efta – eine Niederlassungsbewilligung erteilen, sofern «wichtige öffentliche Interessen» geltend gemacht werden.

Am günstigsten ist das Bleiberecht im Kanton Obwalden: Hier gilt das fiskalische Interesse bereits ab einer jährlichen Steuerzahlung von 250’000 Franken als erfüllt. In Zürich liegt die Schwelle hingegen bei einer Million Franken pro Jahr.

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