Schweizer Firmen nehmen es bei den AHV-Beiträgen oftmals nicht so genau. Weil sie ihre Buchhaltung lücken- oder fehlerhaft führen, verlieren die Sozialversicherungen viel Geld.
Im Jahr 2021 mussten Schweizer Unternehmen der AHV-Kasse 41,5 Millionen Franken nachzahlen. Noch grösser ist die Betreibungssumme: Die Ausgleichskassen betrieben rund 170'000 Firmen auf 525 Millionen Franken, das schreibt «CH Media»
Das ist viel Geld. Zum Vergleich: Enttarnte IV-Betrüger sparten den Ausgleichskassen lediglich 1,8 Millionen Franken. Firmen mit falscher Buchführung oder Schwarzarbeit schaden den Sozialwerken stärker als Einzelpersonen mit ungerechtfertigter IV-Renten, sagt Andreas Dummermuth, Präsident der Konferenz der kantonalen Ausgleichskassen.
Gastro und Bau besonders betroffen
Besonders betroffen sind Firmen im Baunebengewerbe oder der Gastronomie. Oft seien es Holdings, deren Buchhaltung undurchsichtig sei.
Die Ausgleichskassen suchen in den Revisionsberichten nach verdächtigen Firmen, wo das Personalwesen schlecht geführt ist oder ein standardisiertes Lohnbuchhaltungsprogramm fehlt. Wenn Fehler auftreten, droht eine Nachzahlung. Aber nicht nur. Auch Strafanzeigen sind möglich. «Wir zahlen jeden Monat pünktlich die Renten aus; deshalb brauchen wir auch die korrekten AHV-Beiträge», sagt Dummermuth. (bro)