Rüstungschef gibt zu
Der Duro ist kein «Discount-Geschäft»

Trotz Billig-Lösung der Firma Aebi hält der Bundesrat am Duro-Rüstungs-Deal mit Mowag fest. Im Parlament wird dennoch Rückweisung beantragt.
Publiziert: 26.02.2016 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:00 Uhr
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Über 2000 Euro-Geländewagen sollen für 558 Millionen Franken von Mowag saniert werden.
Foto: Keystone
Joël Widmer

Guy Parmelin ist von seinem SVP-Parteikollegen Ulrich Giezendanner enttäuscht. Dieser hatte gestern im BLICK von Parmelin verlangt, dass er die Duro-Beschaffung stoppt. Grund: Die Firma Aebi mache den 558-Millionen-Auftrag 100 Millionen Franken günstiger. «Ich bin überrascht, dass Ulrich Giezendanner damit nicht direkt zu mir kommt und zuerst Zeitungen Auskunft gibt.» Laut Parmelin liegt aber von Aebi weder eine schriftliche noch eine mündliche Offerte vor. Er hält wie geplant am Geschäft fest und verteidigt den Vertrag mit Mowag am 7. März im Ständerat.

Pikant ist aber, dass die Rüstungsagentur Armasuisse laut Stefan Heiniger, CEO der Aebi Schmidt Holding, bei seiner Firma nie eine Offerte eingeholt habe. Dies bestätigt auch Armasuisse-Chef Martin Sonderegger. «Wir machen die Duro-Sanierung mit Mowag, weil diese die Rechte und Datensätze des Fahrzeugs besitzen», erklärt er. Nur der Originalhersteller sei in der Lage, so tiefe Sanierungs-Eingriffe zu machen. Aebi habe dazu nicht die technischen Grundlagen. Die Armasuisse sei nicht bereit, die Risiken einer Sanierung ohne diese technischen Grundlagen zu tragen.

Laut Armasuisse-Chef Martin Sonderegger ist die Duro-Sanierung «kein Discount-Geschäft, aber für die Bedürfnisse der Armee eine gute Lösung».
Foto: Keystone

«Einen Iveco-Lastwagen würden wir auch bei Iveco sanieren», so Sonderegger. Es gebe zudem eine Differenz zwischen dem beantragten Verpflichtungskredit von 558 Millionen Franken und den effektiven Verträgen mit Mowag. Im Budget seien auch noch Risikobeträge einberechnet. «Die Duro-Sanierung ist kein Discount-Geschäft, aber für die Bedürfnisse der Armee eine gute Lösung», resümiert Sonderegger.

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Laut CEO Heiniger hat aber «Aebi die Kompetenz und Kapazität, den Duro-Auftrag für 100 Millionen Franken weniger zu machen». Das habe eine interne Abklärung ergeben. Man handle aber nur, wenn Aebi angefragt werde. Aebi habe die Duro-Analyse auch nicht öffentlich kommuniziert. «Wir stehen aber zu unserer Analyse.» Solche internen Analysen seien in der Industrie aber absolut üblich.

In zehn Tagen muss Parmelin im Ständerat das Duro-Geschäft gegen starken Widerstand verteidigen. SP-Ständerätin Anita Fetz wird die Rückweisung der Vorlage beantragen. «Es braucht eine günstigere Variante, es braucht eine Konkurrenz-Offerte», sagt Fetz. 250'000 Franken pro Fahrzeug seien «unanständig viel Geld». Und es gehe auch nicht an, dass eine Firma die Analyse macht und gleich den Auftrag erhalte.

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