Regierungsrätin Silvia Steiner zum 1. August
«Wahlkampf wie bei den Eringerkühen»

In ihrer Rede zum Nationalfeiertag ist Bildungsdirektorin Silvia Steiner auf die Kuh gekommen. Wir hätten in der Bevölkerung trotz Mehrsprachigkeit – wie die Kühe – den selben Stallgeruch entwickelt.
Publiziert: 01.08.2022 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2022 um 12:11 Uhr
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Die Zürcher Regierungsrätin Silvia Steiner ist auf die Kuh gekommen.
Foto: Keystone

In der 1.-August-Ansprache hat die Zürcher Regierungsrätin Silvia Steiner (64) eine Ode auf das heimliche Nationaltier der Schweiz gehalten: die Kuh. Kühe hätten auch viel mit Politikern und Politikerinnen gemeinsam, etwa im Wahlkampf.

Ein Wahlkampf wie jetzt für den Regierungsrat wirke auf sie manchmal wie die Ausmarchung der Eringerkühe im Wallis, sagte die Bildungsdirektorin an ihren Bundesfeier-Reden in Dietikon ZH und Stammheim ZH. Als Mitte-Politikerin werde sie da natürlich gerne mal von links und rechts auf die Hörner genommen, so Steiner.

Vier Mägen

Ein grosser Vorteil der Kuh sei es, dass sie im Gegensatz zu Politikern vier Mägen habe. «Für Politiker wäre das natürlich auch nützlich. Wir müssen ja so viele Sachen verdauen.» Und Wiederkäuen müsse man die selben Probleme auch immer wieder.

Die Kuh sei für sie ein unterschätztes Nationalsymbol, betonte Steiner. Sie vereine viele Werte, welche die Schweiz ausmachen würden. Sie mache sich nicht wichtig, dränge sich nicht in den Vordergrund. Sie schmücke sich nicht mit schönen Federn wie der französische Hahn und protze auch nicht wie der deutsche, österreichische oder nordamerikanische Adler, sagte die Regierungsrätin.

Wehrhaft, aber Rücksicht nehmend

Aber die Kuh könne sich wehren, was jede Wanderin und jeder Wanderer wohl bestätigen könne, der schon ein Feld mit Mutterkühen überquert habe. Auch da würden die Eidgenossinnen und Eidgenossen den Kühen in nichts nachstehen.

Wie die Schweizerinnen und Schweizer seien auch Kühe soziale Wesen. Sie seien es sich gewohnt, aufeinander Rücksicht zu nehmen und im Stall auf wenig Raum miteinander zu leben.

Den selben Stallgeruch

Die Schweizerinnen und Schweizer wiederum hätten erfolgreich verschiedene Kulturen und Sprachen zu ihrer eigenen Identität gemacht. «Wir haben sozusagen den gleichen Stallgeruch entwickelt.»

Diese soziale Tradition zeige sich aktuell wieder bei den Geflüchteten aus der Ukraine. Die Zürcher Schulen hätten vielen geflüchteten Kindern und Jugendlichen schon eine neue Perspektive bieten können. «Das macht mich als Bildungsdirektorin stolz». (SDA)

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