Pressekonferenz zu Cyber-Sicherheit um 9.15 Uhr
So will Bundesrat Maurer den Bund vor Hackern schützen

Der Bundesrat will die Cyber-Sicherheit weiter ausbauen. Dazu sollen unter anderem 20 zusätzliche Stellen geschaffen werden.
Publiziert: 28.05.2020 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2020 um 13:14 Uhr
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2014 wurde der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag Opfer eines Cyberangriffs.
Foto: Manuel Geisser

Die Attacke auf den bundeseigenen Rüstungskonzern Ruag im Jahr 2014 war der aufsehenerregendste Cyberangriff der vergangenen Jahre. Welche Daten entwendet wurden oder wie gross der Schaden für das Unternehmen und damit die Schweiz ist, wurde nie bekannt.

Nun will der Bundesrat für weitere Sicherheit sorgen. Der konkreteste Schritt: Die Regierung hat eine Stärkung der personellen Ressourcen für die Umsetzung des Plans «Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken 2020–2022» um 20 Stellen beschlossen. Heute Morgen stellt SVP-Bundesrat Ueli Maurer (69) die Massnahmen vor den Bundeshausmedien vor.

«Deutlich intensivierte Bedrohungslage»

2013 waren für die Umsetzung der Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken (NCS) 30 Stellen geschaffen worden. Vor einem Jahr sprach der Bundesrat für prioritäre Arbeiten zusätzliche 24 Stellen. Auch die finanziellen Mittel wurden erhöht - vor dem Hintergrund einer «deutlich intensivierten Bedrohungslage», wie es damals hiess.

Nun herrscht offenbar weiterer Handlungsbedarf. «Diese Ressourcen sollen weiter ausgebaut werden», erklärt der Bundesrat. Damit werde die Schweiz den Forderungen aus Wirtschaft und Politik nach einem starken Kompetenzzentrum mit einer klaren Struktur und mehr Zentralisierung gerecht.

Kompetenzzentrum für Cybersicherheit

Mit der Verordnung über die Organisation des Bundes zum Schutz vor Cyberrisiken, die am 1. Juli 2020 in Kraft tritt, schafft das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) die rechtlichen Grundlagen für den Auf- und Ausbau des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC). Das Zentrum existiert seit 2019 und wird von Florian Schütz, dem Delegierten des Bundes für Cybersicherheit, geleitet.

Der Delegierte ist die zentrale Ansprechperson des Bundes im Bereich Cyberrisiken. Er erlässt unter anderem Vorgaben zur Informatiksicherheit der Bundesverwaltung. In der Verordnung werden nun die organisatorischen Details geregelt. Bei der Bewältigung eines Cybervorfalls kann das NCSC nach Rücksprache mit den betroffenen Dienststellen die Federführung übernehmen und Sofortmassnahmen anordnen.

Zur operativen Abteilung der Cyberabwehrstelle des Bundes gehören die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani), IKT-Sicherheit Bund und GovCERT.ch. Diese waren bisher dem Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) zugeordnet. Diese Bereiche sollen nun ebenfalls unter die direkte Leitung des Delegierten für Cybersicherheit ins Generalsekretariat EFD überführt werden.

Bund sieht sich gut gerüstet

Das Thema Cybersicherheit gewinnt von Jahr zu Jahr an Bedeutung. Anfang Jahr hatte der Beirat zur Zukunft des Finanzplatzes, der den Bundesrat berät, dringende Empfehlungen ausgesprochen. Die Behörden und die Finanzinstitute sollten unverzüglich eine Krisenorganisation für die Abwehr von Cyberrisiken aufbauen. Dies auch vor dem Hintergrund der Entwicklung von Fintech.

Die Schweiz habe für hervorragende Rahmenbedingungen gesorgt. Grössere, unprofessionell bewältigte Unfälle durch Cyberattacken mit Ansteckungseffekten könnten diese sehr guten Voraussetzungen des Schweizer Standorts rasch zunichtemachen, hiess es im Bericht. (SDA/dba)

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