Poulet-Boom gebremst und vier weitere spannende Erkenntnisse
So hat sich die Landwirtschaft verändert

Mehr Soja, weniger Milchkühe und Schweine: Neuste Zahlen zeigen, wie sich die Landwirtschaft verändert. Die fünf spannendsten Erkenntnisse.
Publiziert: 14.05.2024 um 12:40 Uhr
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Pouletfleisch ist nach wie vor sehr beliebt, doch die Zahl der Mastpoulets stieg 2023 weniger stark als im Vorjahr.
Foto: keystone-sda.ch
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Das Bauernhof-Sterben ist nicht aufzuhalten. Knapp 48'000 Landwirtschafts-Betriebe gab es vergangenes Jahr in der Schweiz – 1,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das geht aus der neusten Landwirtschafts-Statistik des Bundes hervor. 

Nicht nur die Zahl der Höfe sinkt. Es gibt auch immer weniger Schweine, Milchkühe und heimische Kartoffeln. Die fünf spannendsten Erkenntnisse:

1

Bio legt leicht zu

Jeder sechste Bauernbetrieb ist inzwischen bio. Die Zahl der Bio-Höfe hat von 2022 auf 2023 um ein Prozent zugenommen – das ist weniger als in den vergangenen Jahren. Interessant: Die Bio-Betriebe sind im Schnitt etwas grösser als die Betriebe, die konventionelle Landwirtschaft betreiben. 

2

Frauen bleiben die Ausnahme

Auch wenn die Zahl der Höfe, die von Frauen geführt werden, steigt: Betriebsleiterinnen sind noch immer die Ausnahme. Nur gut 7 Prozent der Betriebe werden von Frauen geführt. Ein Mini-Plus von 0.2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

3

Sonnenblumen breiten sich aus

Während die Kartoffeläcker leicht schrumpfen, ist eine Kultur gerade mächtig auf dem Vormarsch: die Sonnenblume. Die angebaute Fläche hat innert eines Jahres um über 20 Prozent zugelegt – mehr als jede andere Kultur. Aus den allermeisten Sonnenblumen wird Öl. Auch Soja ist gefragt. Nachdem im Vorjahr ein Wachstum von fast 30 Prozent verzeichnet worden war, legt die Sojafläche nun um weitere 6 Prozent zu. Die Fläche, auf der Getreide angebaut wird, sank derweil um 2 Prozent.

4

Weniger Milchkühe und Schweine

Stetig zurück geht auch die Zahl der Milchkühe im Land. 2023 gab es noch 530'000 Milchkühe – 2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Eine Entwicklung, die sich schon seit vielen Jahren beobachten lässt: In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Milchbetriebe im Land halbiert. Ein Grund dafür sind steigende Produktionskosten. Ein weiterer: Der Milchkonsum geht schon seit Jahren zurück. Zahlreiche Milchbauern steigen darum auf die Rindfleischproduktion um. Auch die Zahl der Schweine im Land sinkt weiter – um 3,5 Prozent im vergangenen Jahr. 

5

Poulet-Boom gebremst

8,1 Millionen Mastpoulets gibts in der Schweiz – fast so viele wie Menschen im Land. Damit ist die Zahl der Masthühner im Land weiter gestiegen, mit 2 Prozent allerdings viel weniger steil als in den vergangenen Jahren. Demgegenüber ging die Zahl der Legehennen etwas zurück: auf 3,8 Millionen. 

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