Am 7. September herrscht Klarheit. Spätestens dann müssen alle Politikerinnen und Politiker ihr Budget bei der Eidgenössischen Finanzkontrolle gemeldet haben. So verlangt es die Transparenz-Regelung, die nun erstmals bei den Eidgenössischen Wahlen gilt. Sie verpflichtet dazu, das Budget ab 50'000 Franken offenzulegen und bei Einzelspenden über 15'000 Franken die Namen der Spender zu nennen.
Dabei gibt es enorme Unterschiede zwischen den Wahlkampf-Budgets, wie ein Blick in den Kanton Aargau zeigt. «CH Media» hat bei verschiedenen Nationalratskandidaten nachgefragt, darunter SVP-Politiker Andreas Glarner (60) und SP-Co-Präsident Cédric Wermuth (37).
Das Mini-Budget von Cédric Wermuth
Besonders auffallend ist das kleine Budget des Sozialdemokraten. Vor vier Jahren trat Wermuth noch mit 300'000 Franken aus einem Crowdfunding an. Doch Stand jetzt rechnet der Genosse mit 15'000 Franken, von denen er 20 Prozent als Aufwandssteuer an die Partei abgeben will. Vor 2019 trat Wermuth aber auch zur Wahl als Aargauer Ständerat an, was das damals höhere Budget erklärt.
Etwas tiefer als Wermuth dieses Jahr greift der SVP-Kantonalpräsident Andreas Glarner in die Tasche: Sein Budget beträgt 47'000 Franken. Dabei fällt auf: Genau gleich viel hat derzeit Thomas Burgherr (61) budgetiert, ebenfalls SVP-Nationalrat für den Kanton Aargau. Gemäss Glarner ist das jedoch Zufall. So habe er einfach mit demselben Betrag wie bereits vor vier Jahren gerechnet.
Er gibt am meisten aus
Bisheriger Spitzenreiter im Kanton Aargau ist der FDP-Nationalratskandidat Adrian Schoop (37). Laut CH «Media» beträgt sein Wahlkampf-Budget 175'000 Franken, wobei 20’000 Franken ein «Puffer» seien. Was dabei besonders auffällt: Schoop weist keinen einzigen Grossspender auf, also keine Person, die über 15'000 Franken gespendet hat.
Schoop ist nicht der Erste, der angibt, auf einen sechsstelligen Betrag zu kommen, und das nur mittels Kleinspenden. Bereits sein Parteikollege und Zürcher FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt (29) hat im Juli ein Budget von 280'000 Franken ausgewiesen – ebenfalls ohne Grossspender. (rba)