Es ist ein Fehler, der viele zum Schmunzeln bringt. Angefangen bei Ilias Panchard (31), dem Lausanner Nationalratskandidaten der Grünen. Sein Gegner von der SVP, Eric Bonjour (50), hat im Kanton Waadt an zahlreichen Orten Wahlplakate aufgehängt, um sich bekannt zu machen. Das Problem: Auf seinen Plakaten fordert er die Bevölkerung auf, am 23. Oktober für ihn zu stimmen – obwohl die eidgenössischen Wahlen am Vortag stattfinden.
Der Präsident der SVP Waadt erklärt auf Anfrage, dass die Partei nicht für diesen Fehler verantwortlich sei. «Das sind die persönlichen Plakate von Eric Bonjour und nicht die von der SVP Waadt», sagt Kevin Grangier (38).
Kommunikationsagentur hat den Bock geschossen
Bonjour selbst lacht, als ihn Blick darauf anspricht: «Sie sind nicht der Erste, der mich deswegen anruft, und ich denke, dass ich fast gut daran getan habe, diesen Fehler wider besseres Wissen zu übersehen.» Schliesslich gilt für Politikerinnen und Politiker im Wahlkampf noch mehr als sonst: Hauptsache, man spricht über mich.
Der aus Lutry VD stammende Ökonom sagt, dass er nicht wisse, wie viele falsche Plakate geklebt worden seien. Er will auch nicht verraten, wie viel ihn die Plakatkampagne gekostet hat, die Anfang August begann und plötzlich enden sollte. «Ich habe eine Kommunikationsfirma beauftragt und habe den Fehler nicht bemerkt», sagt er. Als er es dann merkte, habe er beschlossen, keine grosse Sache draus zu machen.
Ausserdem: «Die endgültigen Ergebnisse des Nationalrats sollten am Morgen des 23. Oktobers vorliegen», insofern seien die Plakate gar nicht so falsch, meint er lachend. «Ich hoffe nur, dass meine Wählerinnen und Wähler am richtigen Tag zur Wahl gehen.»