«Operation Cumberland»
Drei Festnahmen in der Schweiz wegen Besitz von KI-Kinderpornos

Drei mutmassliche Käufer von KI-generierter Kinderpornographie sind in der Schweiz vorläufig festgenommen worden. Die verbotenen kinderpornographischen Inhalte stammen von einem Hauptbeschuldigten in Dänemark.
Publiziert: 28.02.2025 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2025 um 14:07 Uhr
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Drei mutmassliche Käufer von KI-generierten kinderpornographischen Inhalten sind vorläufig festgenommen worden. (Themenbild)
Foto: CHRISTOF SCHUERPF
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Drei mutmassliche Käufer von KI-generierter Kinderpornographie sind in der Schweiz vorläufig festgenommen worden. Die verbotenen kinderpornographischen Inhalte stammen von einem Hauptbeschuldigten in Dänemark, welcher die Inhalte auf gängigen Social-Media-Plattformen wie Tiktok, Youtube, X und Discord angeboten hatte.

Den Zugang zu Hunderten von Bildern erhielten die Käufer mit monatlichen Zahlungen eines einstelligen Betrags, wie das Bundesamt für Polizei Fedpol am Freitag mitteilte. Das Fedpol war 2024 über das europäische Polizeiamt Europol von den dänischen Behörden informiert worden, dass sich mögliche Käufer der kinderpornographischen Inhalte in der Schweiz befinden.

Teil einer europaweiten Polizeiaktion

Anhand der zugestellten Informationen der dänischen Behörden hat das Fedpol die mutmasslichen Täter identifiziert. Sie wurden je von der Polizei Basel-Landschaft, der Luzerner Polizei und der Stadtpolizei Zürich festgenommen. Die Strafverfahren werden von den jeweiligen Staatsanwaltschaften geführt.

Die drei Festnahmen in der Schweiz sind Teil der europaweiten Polizeiaktion «Operation Cumberland», an welcher auch die Schweizer Behörden beteiligt waren. Die Operation richtet sich gegen eine kriminelle Gruppe, die an der Verbreitung von Missbrauchsbildern von Minderjährigen beteiligt war. 

Seit Mittwoch kam es in 19 europäischen Ländern zu 25 Festnahmen, und 279 Verdächtige wurden identifiziert. Der Hauptverdächtige dänische Staatsbürger ist bereits im November 2024 festgenommen worden.

KI-Modelle werden zur neuen Herausforderung

Die «Operation Cumberland» war einer der ersten Fälle, in denen KI-generiertes Material über sexuellen Kindesmissbrauch im Spiel war, was die Ermittler vor eine ausserordentliche Herausforderung stellte. KI-Modelle ähneln zunehmend echtem Material, wodurch es schwieriger wird, sie als künstlich erstellt zu identifizieren. Dies stellt die Behörden vor erhebliche Herausforderungen bei der Identifizierung der wahren Opfer.

Selbst in Fällen, in denen der Inhalt vollständig künstlich ist und kein echtes Opfer dargestellt wird, wie etwa bei «Operation Cumberland», trägt KI-generierter sexueller Missbrauch von Kindern immer noch zur Objektivierung und Sexualisierung von Kindern bei, so Europol.

Gemäss dem Schweizerischen Gesetzbuch ist die Herstellung, die Verbreitung und der Besitz von KI-generierten kinderpornographischen Inhalten strafbar. Polizeien weltweit sehen sich mit einer immer grösser werdenden Menge an KI-Kinderpornos konfrontiert, schrieb das Fedpol.


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