Mit dem Pariser Klimaabkommen hat sich die Schweiz verpflichtet, bis 2030 ihren Treibhausgasausstoss gegenüber dem Stand von 1990 zu halbieren. Um die Emissionen der Bundesverwaltung zu senken, verabschiedete der Bundesrat 2019 das «Klimapaket Bundesverwaltung».
Unter diesem soll die Verwaltung ihre Treibhausgasemissionen im Inland bis 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2006 reduzieren, das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) um mindestens 40 Prozent gegenüber 2001.
Die verbleibenden Emissionen sollen von 2021 bis 2030 mit Klimaschutzprojekten im Ausland kompensiert werden. Gemäss Bund ist nun am Samstag das weltweit erste ausländische Klimaschutzprojekt nach Standards des Pariser Klimavertrags genehmigt worden.
Klimafreundlicher Reisanbau in Ghana
Wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) in einer Mitteilung vom Samstag schreibt, sieht das Projekt vor, dass in Ghana klimafreundliche Methoden für den Reisanbau gefördert werden. Dadurch wird der Ausstoss des klimaschädlichen Treibhausgases Methan gedrosselt.
Mit dem Programm sollen bis 2030 über eine Million Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Ghana wird laut der Mitteilung auch nach 2030 vom Projekt profitieren. Dies, weil es die Versorgung mit Nahrungsmitteln stärke, die das Klima weniger belasteten. Die Umsetzung erfolgt durch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen.
Leitlinien für die Kompensation
Die Pariser Abkommen verpflichten zudem beide Länder zur Anwendung einer Methode, welche die doppelte Zählung von Emissionsverminderungen verhindert. Diese Qualitätsanforderungen gelten auch für die freiwillige Klimakompensation der Bundesverwaltung.
Zur Kompensation von Treibhausgasemissionen im Ausland hat die Schweiz schon mit mehreren Ländern bilaterale Klimaschutzabkommen abgeschlossen - ausser mit Ghana etwa auch mit Marokko, Malawi, Uruguay und Thailand.
All diese Abkommen setzen laut Bafu den Rahmen für Projekte zur Verminderung des Treibhausgasausstosses und stellen sicher, dass verminderte Emissionen nicht doppelt angerechnet werden.
Abkommen schon 2017 unterschrieben
Dass es nach der Pariser Konferenz sieben Jahre dauert, bis das erste konkrete Projekt umgesetzt wird, erklärt das Bafu auf Anfrage wie folgt: Die Schweiz habe das Pariser Übereinkommen 2017 ratifiziert. Die internationalen Regeln für Klimaschutzprojekte im Ausland seien immer noch Gegenstand laufender Verhandlungen.
An der neusten Klimakonferenz COP27 in Ägypten sollten die Umsetzungsregeln weiter verhandelt werden. Die Schweiz sei mit den Klimaschutzabkommen den bilateralen Weg gegangen, um rasch private Mittel für Klimaschutzprojekte bereitstellen zu können und um für den Marktmechanismus hohe Standards zu setzen. (SDA)