«Die Basis-Massnahmen genügen nicht!»
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Berset will strengere Regeln
«Die Basis-Massnahmen genügen nicht!»

Die Kantone haben sich heute Montag mit Gesundheitsminister Alain Berset zum Krisengipfel getroffen. Man ist sich einig: Die bisherigen Verschärfungen reichen noch nicht. Weitere Massnahmen sind nun in Abklärung.
Publiziert: 13.12.2020 um 10:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2020 um 17:08 Uhr
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Corona-Zahlen müssen dringend gesenkt werden: Gregor Zünd, Direktor am Unispital Zürich, fordert den landesweiten Lockdown.
Foto: Keystone

Gut 10'700 neu registrierte Ansteckungen innert drei Tagen: Zum dritten Mal in Folge sind am Wochenende die Corona-Fallzahlen im Vergleich zum Wochenende davor gestiegen. 193 Todesfälle sind dem Bundesamt für Gesundheit seit Freitagmittag gemeldet worden. Die Zahlen, die kurz vor der Medienkonferenz von Bundesrat Alain Berset und Lukas Engelberger bekannt wurden, sind alarmierend. Darin sind sich der Gesundheitsminister und der oberste kantonale Gesundheitsdirektor einig.

«Wir müssen rasch handeln»

«Die Situation ist beunruhigend», sagte Berset nach einer Videokonferenz mit den kantonalen Gesundheitsdirektoren. Die derzeitigen Massnahmen reichen aus seiner Sicht nicht aus. Auch unter den Gesundheitsdirektoren sei ein sehr breiter Konsens spürbar, dass man weitere Schritte unternehmen müsse, so Engelberger. «Wir müssen rasch handeln. Wir als Kantone auf unserer Ebene, aber wir sehen auch einen Bedarf auf gesamtschweizerischer Ebene für weitere Massnahmen.»

Konkrete Vorschläge befinden sich bereits bei den Kantonen in Konsultation. Der Bundesrat schlägt einen «Eskalationsmechanismus» für die Festtage vor. Die Rede ist in diesem Zusammenhang auch von einem Ampelsystem. Es sollen bestimmte Kriterien festgelegt werden, die erfüllt sein müssen, damit die Massnahmen weiter verschärft oder wieder gelockert werden. Dabei geht es unter anderem um die Spitalkapazitäten und den Reproduktionswert, welcher anzeigt, wie schnell sich das Virus ausbreitet.

Restaurants droht Schliessung

Wie eine Verschärfung der Massnahmen genau aussehen würde, dazu wollten sich Engelberger und Berset noch nicht im Detail äussern. Der Gesundheitsminister machte auf Nachfrage aber klar, dass der nächste Schritt eine Schliessung der Restaurants und später auch der Läden wäre. Das entspräche mehr oder weniger dem Lockdown, wie ihn verschiedene Nachbarstaaten der Schweiz bereits beschlossen haben.

Schulschliessungen seien in der Schweiz aber kein Thema, sagte Berset. Für Skigebiete sind offenbar keine weiteren Verschärfungen vorgesehen. Vorletzte Woche hatte der Bundesrat unter anderem entschieden, dass diese neu eine kantonale Bewilligung für ihren Betrieb brauchen.

Die Kantone haben nun Zeit, zu den konkreten Vorschlägen Stellung zu beziehen. Am Freitag will der Bundesrat dann, wie bereits vergangene Woche angekündigt, einen Entscheid treffen.

Spitäler am Anschlag

Aus Sicht der Spitäler ist dieser Schritt überfällig. Die fünf Unispitäler von Basel, Bern, Zürich, Lausanne und Genf haben diese Woche in einem Brief eine Warnung an Gesundheitsminister Alain Berset (48) sowie Lukas Engelberger (45), Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren und Basel CVP-Regierungsrat, gesendet. Darin äussern sie «grosse Besorgnis zur aktuellen Lage» und fordern ein strengeres Eingreifen des Bundes.

Gregor Zünd, Direktor des Unispitals Zürich, sieht einen zweiten Lockdown für unumgänglich, wie er in der «SonntagsZeitung» sagte. In seinem Spital, einem der grössten Krankenhäuser im Land, waren am Samstag gerade noch drei Betten auf der Intensivstation frei. Wegen des erneuten Anstiegs der Corona-Zahlen spitzt sich die Lage in verschiedenen Spitälern zu.

Die Folgen sind massiv. Gerade für Patienten mit anderen lebensbedrohlichen Krankheiten. Vergangene Woche habe das Zürcher Unispital erstmals einen jungen Krebspatienten wieder nach Hause schicken müssen. Seine dringend notwendige Tumoroperation wurde verschoben. (lha/dba)

Heute kommts zum Krisengipfel mit Berset!
4:26
Nach Warnruf von Spitälern:Heute kommts zum Krisengipfel mit Berset!
Berset und GDK 14.12.20
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