Neues Frühwarnsystem in der Corona-Pandemie
So will der Bund Impfdurchbrüche erkennen

Soldaten und Senioren zum Test! Das Bundesamt für Gesundheit will neu jeden Monat Tausende Risikopersonen und Armeeangehörige testen – als eine Art Frühwarnsystem in der Corona-Pandemie.
Publiziert: 14.08.2021 um 15:48 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2021 um 16:18 Uhr
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Das BAG will Soldatinnen und Soldaten regelmässig testen.
Foto: keystone-sda.ch
Lea Hartmann

Geimpft und trotzdem infiziert: Sogenannte Impfdurchbrüche kommen immer wieder vor. Denn die Covid-Impfung bietet zwar einen sehr guten, aber keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung. Innert einer Woche wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zuletzt 103 Fälle gemeldet von vollständig Geimpften, bei denen ein Corona-Test positiv ausfiel. Sieben mussten ins Spital. Das geht aus dem jüngsten Wochenbericht des BAG hervor.

Dunkelziffer wird grösser

Die Zahlen sind wichtig, um beurteilen zu können, wie gut die Impfung tatsächlich schützt – und um zu erkennen, wie stark der Schutz im Verlauf der Zeit abnimmt. Ihre Aussagekraft ist allerdings beschränkt. Schon jetzt geht der Bund von einer «beträchtlichen Dunkelziffer» aus. Künftig dürfte es noch schwieriger werden, den Überblick über Impfdurchbrüche zu behalten. Denn je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger lassen sich testen. Und je weniger Tests, desto höher die Dunkelziffer.

Darum will das BAG nun handeln. Neu sollen in der Schweiz repräsentative Stichproben-Tests durchgeführt werden. Das geht aus den Unterlagen hervor, die der Bund den Kantonen zur Konsultation geschickt hat.

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Tests bei Senioren und Soldaten

Das BAG hat zwei Gruppen im Auge: Senioren und Soldaten. Jeden Monat sollen mehrere Tausend Armeeangehörige beim Einrücken in den Dienst getestet werden. Damit will man ein Bild gewinnen, wie sich das Virus in der jungen, sehr mobilen Bevölkerung verbreitet. Mit einer zweiten Stichprobe bestehend aus über 70-Jährigen und chronisch Kranken will man gleichzeitig die Gruppe der Risikopersonen im Blick haben. Getestet werden sollen unter anderem Seniorinnen und Senioren in Alters- und Pflegeheimen.

Der Bund will mit den Stichproben-Tests verhindern, dass er blindlings in eine nächste Welle läuft. «Das Ziel ist, dass wir dank der Stichproben abschätzen können, wie häufig Impfdurchbrüche sind», teilt das BAG mit. «So können wir vorzeitig erkennen, sollte sich die Situation wieder zuspitzen. Und können reagieren.»

Eine wichtige Rolle spielen diesbezüglich auch die Massentests an Schulen. «Über die Schulen kann sich das Virus schnell verbreiten. Hier muss die Ausbreitung kontrolliert werden, um lokale Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und die Ausbreitung abzuschwächen», so ein BAG-Sprecher. Es sei deshalb sehr wichtig, dass möglichst viele Kantone an den Schulen regelmässig testen.

Schutz der Impfung ist hoch

Der Bund geht zwar davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Impfdurchbrüchen erheblich ist. Doch auch wenn man diese dazurechnet, ist die Zahl tief, hält das BAG fest. Die Impfung schützt ausserdem nicht bloss gut vor einer Ansteckung, sondern vor allem auch sehr effektiv vor einer schweren, im schlimmsten Fall sogar tödlichen Erkrankung.

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