Der riesige Solarpark in Grengiols beim Breithorn im Saflischtal würde eine einmalige Naturlandschaft zerstören, teilte die Alpenschutzorganisation am Sonntag mit. Solaranlagen gehörten aufs Dach und nicht in die Wildnis.
Unterstützt wurde die Aktion zum jährlichen «Feuer in den Alpen» von der Interessengemeinschaft Saflischtal und den Grünen Oberwallis. Wie sie festhielten, braucht es die Energiewende, und zwar dringend. Dafür Natur und Biodiversität aufs Spiel zu setzen, sei aber der falsche Weg.
Abstimmung im September
Die Solaranlagen müssten in bebautem Gebiet errichtet werden. Mit ihnen und mit dem bewussten Sparen von Energie lasse sich die Energiewende erreichen.
Am 10. September stimmt die Bevölkerung im Wallis über den vereinfachten Bau von grossen Solarkraftwerken ab. Die Walliser Grünen und Umweltverbände hatten gegen das entsprechende Gesetz das Referendum ergriffen. Die neue Regelung gibt der Walliser Regierung die Befugnis, anstelle der normalerweise zuständigen kantonalen Baukommission über den Bau grosser Solaranlagen zu entscheiden.
Das Projekt Grengiols-Solar ist das Prestigeprojekt aus dem sogenannten Solar-Express, welches das Parlament im vergangenen Sommer beschlossen hat. Grosse Solaranlagen in den Alpen sollten von vereinfachten Bewilligungen und finanziellen Unterstützungen profitieren. Doch kaum war das Projekt aufgegleist, wurde klar, dass viele Hürden zu überspringen sind. So wird auch das Projekt Grengiols deutlich redimensioniert. Im März hiess es noch, man könne am Hang des Saflischtals 910'000 Solarpanels verbauen. Zwei Monate später ist das Projekt deutlich geschrumpft. Die Träger von Grengiols-Solar planen nun mit 160'000 Kollektoren – rund sechsmal weniger. (SDA)