Schneller, stärker, lauter: Mit sogenanntem Autotuning lassen sich die Motoren leistungsstärker machen. Nötig ist dafür bei vielen Autos auch ein Chip, der das Aufmotzen überhaupt erst softwaretechnisch möglich macht. Der Grünen-Nationalrätin Marionna Schlatter (41) ist das ein Dorn im Auge.
«‹Illegales Chip-Tuning› erzeugt unverhältnismässigen Lärm und beeinträchtigt die Sicherheit auf der Strasse», kritisiert Schlatter in einem im Juni eingereichten Vorstoss. Und verweist auf Berichte über Polizeikontrollen: «Dabei erwischt die Polizei vermehrt ‹Autoposer› die über Motor- oder Chip-Tuning verfügen, das illegal ist oder illegal zum Einsatz kommt.»
Keine Statistiken vorhanden
Nur: Wie häufig die Autoposer erwischt werden und wie viele von ihnen illegal an ihren Boliden geschraubt haben, wird nicht erfasst – geschweige denn, ob das auch tatsächlich zugenommen hat. Das Astra sammelt die Angaben der Kantone nicht. Hier sieht offensichtlich auch die Landesregierung Handlungsbedarf: Sie empfiehlt Schlatters Vorstoss zur Annahme.
Beim Autoposer-Zählen soll es nicht bleiben. Schlatter fordert auch, zu prüfen, ob es kantonale Unterschiede gibt – ob also manche Bewilligungsstellen lascher vorgehen und damit beliebter bei den Posern sind. Und: Ein Bericht soll auch aufzeigen, wie «dem zunehmenden Problem von illegalem leistungssteigerndem und lärmsteigerndem Tuning begegnet werden kann» – und klären, ob es eine Anpassung der gesetzlichen Grundlagen braucht.
Lärmblitzer und höhere Bussen
Die Debatte rund um den Kampf gegen Autoposer läuft schon länger. Im Juni hatte ebenfalls ein ähnlicher Kommissionsvorstoss im Parlament Erfolg. So soll der Bundesrat strengere Sanktionen prüfen: neben höheren Bussen etwa auch den Entzug des Permis bis hin zur Beschlagnahme des Fahrzeugs. Diskutiert wird auch der Einsatz von Lärm-Blitzern, die ähnlich wie Tempo-Blitzer funktionieren. (gbl)