Die Kantonspolizei St.Gallen hat an mehreren Orten diverse Autoposer und nicht vorschriftsgemässe Autos kontrolliert. Fünf Autos wurden stillgelegt. 18 Männer wurden angezeigt.

Politik hat Auto-Poser im Visier
SP-Suter will Lärmblitzer, SVP-Wobmann eine Rennstrecke

In Corona-Zeiten fielen sie besonders auf: Auto-Poser, die mit ihren Wagen protzen und lärmen. Die Problematik wird nun auch in Bundesbern zum Thema. SVP-Nationalrat Walter Wobmann verfolgt einen speziellen Ansatz: Junge sollen sich auf einer Rennstrecke austoben.
Publiziert: 08.06.2020 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2020 um 23:08 Uhr
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SP-Nationalrätin Gabriela Suter fordert PS-Beschränkungen für Junglenker, die Einführung von Lärmblitzern sowie eine Dezibelgrenze für Motorräder.
Foto: David Zehnder
Ruedi Studer

Die Auto-Poser mit ihren PS-starken Boliden sind im Visier der Politik. So ist im Nationalrat ein Vorstoss von alt CVP-Nationalrat Karl Vogler (64, OW) gegen übermässigen Motorenlärm hängig. Vogler fordert insbesondere griffigere Sanktionen gegen die Verwendung illegaler Bauteile oder veränderter Fahrzeuge. Zudem sollen die Polizeikontrollen intensiviert werden.

Auch SP-Nationalrätin Gabriela Suter (47, AG) sind die Lärmsünder ein Dorn im Auge. In der Sommersession reicht sie drei Vorstösse ein. Sie fordert PS-Beschränkungen für Junglenker, die Einführung von Lärmblitzern sowie eine Dezibelgrenze für Motorräder. FDP-Ständerat Thierry Burkart (44, AG) wiederum verlangt vom Bundesrat eine umfassende Analyse der Problematik, wie die «Aargauer Zeitung» berichtete. «Auf der Grundlage der Resultate kann die Politik dann die geeigneten Massnahmen beschliessen, um der Unart des Auto-Posens begegnen zu können», so Burkart.

SVP-Wobmann plädiert für «gesunden Menschenverstand»

Nichts von derartigen Einschränkungen hält SVP-Nationalrat Walter Wobmann (62, SO). «Ich freue mich über einen schönen Motorsound an einer Rennstrecke. Ich finde es aber auch daneben, wenn jemand nachts oder innerorts seinen Motor absichtlich möglichst laut aufheulen lässt», sagt er. «Dagegen braucht es aber keine neuen staatlichen Eingriffe, sondern gesunden Menschenverstand.» Schon heute könne die Polizei gegen Lärmsünder vorgehen.

Der Präsident der Föderation Motorrad Schweiz ärgert sich über die «Übersensiblen, die wegen jedem Motorengeräusch durchdrehen». Für «absurd» hält er die Forderung nach einer Dezibelgrenze. «Die Schweiz produziert selbst ja keine Autos oder Motorräder, wie will man dann eine solche Beschränkung durchsetzen? Dann dürften wir keine Fahrzeuge mehr einführen», sagt er. Denn wer Lärm verursachen wolle, könne dies auch mit vermeintlich leisen Fahrzeugen. «Da reicht es, in einem kleinen Gang hochtourig zu fahren.»

Rennstrecke zum Austoben

Walter Wobmann hat einen ganz anderen Lösungsansatz: «Wir brauchen ein Motorsportzentrum samt Rennstrecke – dort können die Jungen ihrem Hobby frönen und sich austoben, ohne jemanden zu belästigen oder zu gefährden.»

Doch dafür brauche es eine vollständige Aufhebung des Rundstreckenverbots in der Schweiz. Nun geht Wobmann in die Offensive: «Ich werde noch in der Sommersession einen Vorstoss für das Ende des Verbots einreichen.»

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