Nach dem Zuger Rudolf Hauri ist Thomas Steffen wohl der bekannteste Kantonsarzt der Schweiz. Seit dem Ausbruch der Pandemie steht der Basler immer wieder vor den Medien – sei es in den wöchentlichen Experten-Pressekonferenzen oder in Interviews.
Damit ist nun Schluss. Per Ende Februar geht Steffen in Frühpension. Sein letzter Arbeitstag wird bereits der 6. Januar sein – Steffen dürfte in der Pandemie ziemlich viele Überstunden angehäuft und Ferientage nicht bezogen haben. Steffen wurde 2011 zum Kantonsarzt ernannt, ab 2016 leitete er die medizinischen Dienste.
Er redete Klartext
Der Basler Regierungsrat dankt ihm in einer Mitteilung «für seine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit, speziell während der letzten beiden anspruchsvollen Jahre mit der fachlichen Verantwortung für die kantonale Pandemiebekämpfung». Steffen habe es verstanden, die Unsicherheiten, Schwierigkeiten und Hürden, die die Pandemie der Bevölkerung immer wieder verursachte, in Worte zu fassen und einzuordnen. «Er war eine geschätzte Fachstimme, sowohl kantonal als auch national.»
In der Tat gehörte Steffen in den letzten Monaten zu jenen Experten, die sachlich informierten, dabei aber Klartext sprachen. So etwa äusserte er sich kürzlich zu den 2G-Massnahmen des Bundesrats. «2G mit Maske ist sinnvoll, hilft aber alleine in der jetzigen Situation nicht, die Welle nachhaltig zu brechen», twitterte er.
Auch auf Blick TV gab er offen Auskunft. So sagte er früh, dass man die Omikron-Variante nicht werde aufhalten können.
Fuchs folgt auf Steffen
Die Basler Regierung hat bereits bekannt gegeben, wer Steffen auf dem Posten des Kantonsarztes folgen soll: sein Stellvertreter Simon Fuchs (40). Er ist bereits seit 2009 im Gesundheitsdepartement Basel-Stadt tätig und seit 2016 stellvertretender Kantonsarzt. In der Pandemie war er bisher für das Basler Contact Tracing zuständig.
Fuchs ist schweizerisch-japanischer Doppelbürger, er wuchs zum Teil in Tokyo auf. (sf)