Nachfolge von Walter Thurnherr
SVP nominiert Zweierticket für Wahl des Bundeskanzlers

Die SVP erhebt Anspruch auf den Sitz des Bundeskanzlers. Ihre Fraktion hat am Freitag ein Zweierticket für die Bundeskanzler-Wahl am 13. Dezember beschlossen. Antreten werden die Westschweizerin Nathalie Goumaz und der Deutschschweizer Gabriel Lüchinger.
Publiziert: 03.11.2023 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2023 um 18:39 Uhr
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Nathalie Goumaz ...

Am 13. Dezember 2023 wählt das Parlament die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Innenminister Alain Berset (51). Doch nicht nur das: Auch der «achte Bundesrat», der Bundeskanzler, wird neu gewählt. Walter Thurnherr (60) tritt nach acht Jahren im Amt nicht mehr zur Wiederwahl an.

Nun ist klar: Die SVP tritt sogar mit zwei Kandidaten an. Die Westschweizerin Nathalie Goumaz und der Deutschschweizer Gabriel Lüchinger steigen ins Rennen. 

In der Schweiz sei es Tradition, dass die grossen Parteien den Bundeskanzler respektive die Bundeskanzlerin stellten, schrieb die SVP in ihrer Mitteilung zur Nomination in der Fraktion am Freitag. Sie selbst stellte noch nie den Bundeskanzler respektive die Bundeskanzlerin.

Die SVP betrachtet ihren Anspruch auf das Amt als klar ausgewiesen und will dem Parlament eine echte Auswahl bieten, wie sie schreibt. Bisher eine Bundeskanzlerin und acht Bundeskanzler waren FDP-Mitglieder. Die frühere CVP und heutige Mitte-Partei stellte eine Bundeskanzlerin und drei Bundeskanzler - darunter den amtierenden Walther Thurnherr - und die SP einen Bundeskanzler.

Generalsekretäre von Departement und Parteizentrale

Die 1965 geborene Goumaz wohnt im Kanton Freiburg. Sie war von 2016 bis Ende 2018 Generalsekretärin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Seit Anfang 2019 hat sie dieselbe Funktion im von SVP-Bundesrat Guy Parmelin geführten Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).

Der 1977 geborene Gabriel Lüchinger lebt in Herzogenbuchsee im Kanton Bern und ist ehemaliger Generalsekretär der SVP Schweiz. Zurzeit ist er Chef der Abteilung Internationale Sicherheit im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Auch GLP tritt an

Für die GLP steht der bisherige Vizekanzler Viktor Rossi zur Wahl. Rossi machte nach der Schule eine Kochlehre, holte dann seine Matura nach und studierte Wirtschaft und Recht. Als Vizekanzler bereitet er die über 2000 Geschäfte des Bundesrates vor, die dieser jährlich verabschiedet. Schon jetzt ist er bei der Sitzung dabei.

Auch der zweite Vizekanzler André Simonazzi (55) denkt laut über eine Kandidatur nach. Er prüft eine Kandidatur ernsthaft. Der Entscheid werde in Absprache mit seiner Partei erfolgen. Simonazzi ist SP-Mitglied. Dort heisst es, man prüfe alle Optionen. «Wir sind im Gespräch mit Vize-Kanzler Simonazzi. Alles weitere wir die Fraktion in den nächsten Wochen beschliessen», schreibt Mediensprecherin Lena Allenspach.

Über die Rolle des Bundeskanzlers gibt es unterschiedliche Ansichten. Von einem «besseren Sekretär» ist zu hören, anderseits nimmt er an der wöchentlichen Bundesratssitzung teil, hat beratende Stimme und kann auch Anträge stellen. (SDA/bro)

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