Nach CS-Debakel
Chassot ergattert sich Prestige-Posten

Die Würfel sind gefallen. Die Freiburger Mitte-Ständerätin Isabelle Chassot ist zur PUK-Präsidentin gewählt worden. Die Parlamentarische Untersuchungskommission soll das Ende der Credit Suisse unter die Lupe nehmen.
Publiziert: 14.06.2023 um 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 16:04 Uhr
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Der CS-Untergang soll auf Herz und Nieren geprüft werden. Der Parlamentarischen Untersuchungskommission gehören 14 Mitglieder aus National- und Ständerat an.
Foto: keystone-sda.ch

Nun ist es fix. Die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) ist komplett. Präsidiert wird sie von der Freiburger Mitte-Ständerätin Isabelle Chassot (58). Die Diskussion an der Spitze des Parlaments sei sehr kurz gewesen, erklärten Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (64) und Nationalratspräsident Martin Candinas (42). Zur PUK-Vizepräsidentin gewählt wurde die St. Galler Grünen-Nationalrätin Franziska Ryser (31).

Sieben Mitglieder des Ständerats und sieben aus dem Nationalrat bilden den Trupp, der ermittelt, wie es so weit kommen konnte, dass die Credit Suisse mithilfe des Bundes von der UBS gerettet werden musste.

Der PUK steht viel Arbeit bevor

In der PUK Einsitz nehmen werden neben Chassot und Ryser von der SVP die Nationalräte Thomas Matter (57) und Alfred Heer (61) sowie Ständerat Werner Salzmann (60). Die SP schickt Nationalrat Roger Nordmann (50) und Ständerat Daniel Jositsch (58) ins Rennen. Die FDP entsendet aus dem Stöckli Andrea Caroni (43) und Philippe Bauer (61) sowie Nationalrätin Daniela Schneeberger (55).

Für die Mitte dürfen weiter die Ständerätin Heidi Z'graggen (57) und Nationalrat Leo Müller (64) in die PUK. Und die GLP hat Roland Fischer (58) nominiert. Bei den Grünen wird Ständerätin Maya Graf (61) an der Seite von Ryser sein.

Aufgearbeitet werden muss, welche Fehler die CS beging. Ob und wie die Finanzmarktaufsicht (Finma) handelte. Wie sich die Nationalbank verhielt, welche Rolle FDP-Finanzministerin Karin Keller-Sutter (59) spielte und ob SVP-Vorgänger Ueli Maurer (72) Fehler machte.

Im Parlament gibt es viele Zweifel

Die Wahl Chassots zur PUK-Chefin hatte sich abgezeichnet. Da Keller-Sutter der FDP und ihr Vorgänger Maurer der SVP angehören, kam von diesen Fraktionen niemand infrage. Die Bürgerlichen wiederum wollten keinen linken PUK-Chef. Und die GLP mit nur einer Vertretung hatte ebenfalls keine Chance. So blieb nur jemand von der Mitte.

Im Parlament gibt es aber Zweifel, ob Chassot die PUK zum Erfolg führt. Bislang hat sie im Ständerat keine Stricke zerrissen. Die Kommission wird in den nächsten Tagen ihre Arbeitsweise und den Zeitplan beschliessen. (dba)

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