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Nach Amtsmissbrauch-Skandal
Schweiz zahlt wieder an Uno-Palästinenserhilfswerk

Die Schweiz bezahlt wieder Beiträge an das Palästinenserhilfswerk UNRWA – trotz des Verdachtes auf Amtsmissbrauch. Das Aussendepartement (EDA) geht demnach davon aus, dass bei der Uno-Organisation keine Gebergelder veruntreut worden sind.
Publiziert: 20.12.2019 um 08:26 Uhr
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Pierre Krähenbühl, der ehemalige Direktor des Uno-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), steht in der Kritik. Ihm wird Vetternwirtschaft, Amtsmissbrauch und Diskriminierung vorgeworfen.
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700'000 Franken für laufende Projekte sowie zwei Millionen Franken für Nothilfeprogramme in Syrien und den besetzten Gebieten bezahlte die Schweiz an das Palästinenserhilfswerk UNRWA, dies bestätigte das Aussendepartement (EDA) gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Der ordentliche Beitrag für 2019 im Umfang von 22,3 Millionen Franken hatte die Schweiz bereits vor dem im Juli erlassenen Zahlungsstopp überwiesen.

Das Hilfswerk UNRWA (United Nations Relief and Works Agency) steht seit Sommer wegen möglichem Missmanagement in der Kritik. Die Führung soll ihre Macht für persönliche Zwecke missbraucht und abweichende Meinungen innerhalb der Organisation unterdrückt haben (BLICK berichtete).

Interne Beschwerden zwangen den damaligen UNRWA-Chef Pierre Krähenbühl schliesslich im November zum Rücktritt. Er bestreitet die Vorwürfe. Sein Nachfolger wurde bis auf weiteres Christian Saunders.

Reformen eingeleitet

Das EDA begründet seine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Zahlungen der Zeitung gegenüber mit eingeleiteten Reformen bei UNRWA. Die Uno habe demnach zudem in zwei Briefen versichert, dass keine Gebergelder veruntreut worden seien, gestützt auf die inzwischen abgeschlossenen Untersuchungen gegen Krähenbühl und fünf weitere Personen.

Das Hilfswerk kann trotz des Skandals weiter auf die Unterstützung von 169 Ländern zählen. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verlängerten vergangene Woche in der Generalversammlung das UNRWA-Mandat mit grosser Mehrheit für weitere drei Jahre. Nur die USA und Israel votierten dagegen, es gab neun Enthaltungen.

Die Vereinten Nationen hatten die UNRWA 1949 gegründet, um palästinensischen Flüchtlingen zu helfen. Mittlerweile unterstützt dieses mehr als 5,5 Millionen Palästinenser - Menschen, die 1948 flüchteten oder von Israel vertrieben wurden, sowie ihre Nachkommen. Das UNRWA ist unter anderem in Jordanien, im Libanon und in den Palästinensergebieten tätig und führt vor allem Schulen und Gesundheitseinrichtungen. (SDA)

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