Musik, Verwaltung und beim Radio
Hier will die Bevölkerung bei der SRG sparen

Die SRG muss mit weniger Geld auskommen. Das hat Medienminister Albert Rösti entschieden. Eine Umfrage zeigt, wo Herr und Frau Schweizer den Rotstift ansetzen würden.
Publiziert: 28.06.2024 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2024 um 12:24 Uhr
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Worauf soll die SRG verzichten, wenn sie künftig weniger Geld zur Verfügung hat? Zu dieser Frage hat Politologe Michael Hermann eine Umfrage für Blick erstellt.
Foto: Joseph Khakshouri

Die SRG wird künftig weniger Gebührengelder bekommen. Das will die Politik – und auch eine Mehrheit der Bevölkerung findet das eine gute Sache. Das zeigt eine exklusive Umfrage von Blick.

Aber wo wäre die Bevölkerung am ehesten bereit, Einsparungen hinzunehmen? Gehts nach ihr, soll die SRG an erster Stelle bei der Musik sparen. Da ist man sich über alle Altersstufen einig. Auch auf Unterhaltungssendungen, Filme und Serien sowie Kultursendungen könnten viele offenbar zumindest teilweise verzichten. Die designierte SRG-Direktorin Susanne Wille (50) solle bei Unterhaltungssendungen wie etwa «Happy Day» und «Samschtig-Jass» den Rotstift ansetzen, finden über 40 Prozent der Befragten. 

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Ganz anders sieht es bei der Politberichterstattung aus. Zwar wiederholen gerade bürgerliche Politiker gerne, dass sie unzufrieden sind mit der politischen Berichterstattung bei SRF oder RTS und werfen ihnen politische Schlagseite vor. Dass dort gespart werden soll, begrüssen aber äusserst wenige Zuschauer. Selbst Sympathisanten der SVP und der FDP möchten viel lieber, dass bei einer grossen Samstagabend-Kiste gespart wird als bei den Nachrichten oder der Polit-Sendung «Arena». 

Radios unter Druck

Doch nicht nur beim Programm wird Sparpotenzial gesehen. Auf die Frage, wo sie das grösste Sparpotenzial bei der SRG sehen, hat jede und jeder Zweite die Verwaltung angekreuzt.

Gleich danach soll es den Radiosendern an den Kragen gehen. So findet mehr als jede dritte Person, dass man die Anzahl Radiosender ruhig reduzieren könne: «Der Druck auf dem Radio ist augenfällig», sagt Politologe Michael Hermann (52), der für Blick die Studie begleitet hat.

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Da die SRG 17 Radio- und nur sieben Fernsehprogramme betreibe, habe die Bevölkerung wohl weniger Bedenken, wenn der eine oder andere Radiosender wegfalle. Gerade was reine Musiksender angehe, habe die Bevölkerung mit Streamingdiensten viele Alternativen, so Hermann. Auch beim Inhalt der Radioprogramme sieht fast jeder vierte die Möglichkeit, weniger auszugeben. 

Die Mehrheit der Bevölkerung sperrt sich nicht dagegen, dass sich die SRG weiterhin auch über Werbung finanziert. Ein komplettes Werbeverbot hat nur wenige Anhänger.

Welsche wollen in Zürich sparen

Am liebsten möchten die Befragten dort sparen, wo sie es selbst am wenigsten zu spüren bekommen. So sehen die meisten Befragten das grösste Sparpotenzial bei der Plattform Swissinfo, einem Angebot hauptsächlich für die Auslandschweizerinnen und -schweizer. Die Romands finden derweil deutlich stärker als ihre deutschsprachigen Mitbürger, dass die SRG in der Deutschschweiz weniger ausgeben könnte. 

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