Die Luzerner CVP-Ständerätin Andrea Gmür (55) spricht von einer «Herausforderung, die viel Gestaltungsmöglichkeiten bietet, aber auch mit grosser Verantwortung verbunden ist». Wohl wahr: Die Mitte-Fraktion im Bundeshaus aus CVP, BDP und EVP hat Gmür am Freitag zur neuen Fraktionspräsidentin gewählt – und das als erste Frau überhaupt. Sie tritt damit die Nachfolge des Tessiner alt Ständerats Filippo Lombardi (63) an, der im Oktober nach 20 Jahren mit hauchdünnem Rückstand überraschend abgewählt worden ist.
Gmür hat sich in einer Kampfwahl gegen Parteikollegen Leo Müller (61) durchgesetzt. Der Luzerner Nationalrat hatte seit der Abwahl Lombardis die Fraktion interimistisch geleitet. «In dieser Legislatur liegen wichtige Geschäfte vor uns», so Gmür. Sie spricht die Sicherung der Sozialwerke, die Dämpfung der steigenden Gesundheitskosten, aber auch die Herausforderungen im EU-Dossier oder in der Klimapolitik an.
Steile Polit-Karriere hinter sich
Bei all diesen Themen wird Gmür ab sofort eine Schlüsselrolle spielen. Die neue Mitte-Fraktion mit ihren insgesamt 44 Mitgliedern wird regelmässig das Zünglein an der Waage spielen zwischen Links-Grün und den Bürgerlichen.
Gmür hat bereits eine steile Polit-Karriere hinter sich: 2007 startete sie als Luzerner Kantonsrätin und war dabei auch Vizefraktionschefin. 2015 wurde sie in den Nationalrat gewählt und wechselte erst im vergangenen Oktober in den Ständerat. Nun hat sie bereits die nächste Stufe erklommen. (dba)