Es ist ein Schaulaufen von Schweizer Stars. Am «Postfestival» Mitte August in Zofingen AG treten unter anderem DJ Bobo (55), Francine Jordi (46), Stephan Eicher (62) und Stefanie Heinzmann (34) auf. Kosten der Veranstaltung: maximal drei Millionen Franken. Über 45'000 Mitarbeitende sind eingeladen. Darüber berichtete «Argovia Today» und die «Aargauer Zeitung».
Richtig darüber freuen mögen sich allerdings nicht alle. Denn erst kürzlich wurde bekannt: Die Post erhöht die Preise für Briefe und Pakete auf Anfang 2024. Zusätzlich hatte der gelbe Riese im März bekannt gegeben, dass man bis Ende Jahr 100 Millionen Franken einsparen müsse. Ein solch gigantisches Fest unter diesen Umständen löst darum auch Kritik aus.
«Völlig falsches Signal»
Die Gewerkschaft Syndicom, die auch das Postpersonal vertritt, schaut denn auch mit gemischten Gefühlen auf den Event. Zentralsekretär David Roth (38) sagt der «Aargauer Zeitung»: Zeichen der Wertschätzung an die Mitarbeitenden begrüsse man grundsätzlich. Ob das Postfestival die richtige Form sei, sei allerdings Geschmackssache.
Noch deutlichere Worte findet der Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (42). «Die Post ist ein Staatsbetrieb. Eine solche Party mit teuren Stars sendet in Zeiten von Preiserhöhungen und Sparmassnahmen ein völlig falsches Signal aus.»
«Kein Zusammenhang mit Sparplänen»
Kein Problem, findet allerdings die Post. Das Festival werde als Dank an die Mitarbeitenden zum 175-Jahr-Jubiläum abgehalten. Die Post drücke damit ihre Dankbarkeit und Wertschätzung für den tagtäglichen Einsatz ihrer Mitarbeitenden für das Unternehmen und die Schweizer Bevölkerung aus.
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Wie viel die Feier am Ende tatsächlich koste, hänge unter anderem von der Anzahl der Teilnehmenden ab. Die Post rechnet pro Person mit Kosten zwischen 80 und 125 Franken. Das Geld stamme zu einem Grossteil aus dem Budget für kleinere Mitarbeiterveranstaltungen für Abteilungen und Teams – und stünden in keinem Zusammenhang mit den Sparplänen. Zum Jubiläum wolle man allerdings ein grosses, gemeinsames Fest statt mehrere kleinere Events abhalten. (oco)