Einsatzkräfte der deutschen Bundespolizei haben bei einer Grossrazzia gegen Mitglieder einer Schleuserbande Objekte in vier Bundesländern durchsucht. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mitteilte, ging es bei der Operation am Mittwochmorgen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Schleswig-Holstein um die Vollstreckung mehrerer europäischer Haftbefehle.
Auch die Polizeibehörden in Frankreich und Belgien seien beteiligt gewesen, hiess es. Die Verdächtigen sollen an Schleusungen über den Ärmelkanal beteiligt gewesen sein. Schwerpunkt sei Nordrhein-Westfalen.
Hunderte Beamte im Einsatz
Ein Sprecher der Bundespolizei in NRW bestätigte den von Europol koordinierten Grosseinsatz der Deutschen Presse-Agentur. Dieser diene der Bekämpfung von Schleusungskriminalität und der unerlaubten Einreise von Migranten nach Grossbritannien, per Boot über den Ärmelkanal. Zur Anzahl der festgenommenen Personen wollte sich die Bundespolizei nicht äussern, weil der Einsatz noch andauere. Etwa 700 Einsatzkräfte seien an der Razzia und den Durchsuchungen in weit mehr als 20 Orten in NRW beteiligt. Am Donnerstag werde Europol eine abschliessende Bilanz ziehen, so der Sprecher.
Die Polizeibehörde der Europäischen Union bestätigte, dass es um einen Einsatz in mehreren europäischen Ländern gehe. Einzelheiten zu der Operation würden aber erst am Nachmittag bekannt gegeben, sagte eine Sprecherin in Den Haag. (SDA)