Ihre Beziehungen zu Burkina Faso haben im Abstimmungskampf rund um die Konzernverantwortung-Initiative zu reden gegeben. Sie habe sich instrumentalisieren lassen, lautete der Vorwurf an Isabelle Chevalley (48)
National bekannt geworden war die Waadtländer GLP-Nationalrätin schon früher – als Lobbyistin für den Verzehr von Insekten. Nun tritt die Chevalley aus der nationalen Politik zurück. Zehn Jahre sass sie für den Kanton Waadt im Bundesparlament.
Keine Geduld mehr
«Ich bin am Ende eines Zyklus angekommen», sagt sie zur Westschweizer Zeitung «Le Temps». Wie die Zukunft aussehe, sei zur Zeit nicht ganz klar. Klar ist aber: Sie will mehr Zeit auf dem afrikanischen Kontinent verbringen. Burkina Faso nennt Chevalley ihre «Wahlheimat», sie hat auch einen diplomatischen Pass des westafrikanischen Landes. Chevalley engagiert sich in diversen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsprojekte im Land.
Ihre Beziehungen zu Burkina Faso haben für viel Kritik gesorgt, da Chevalley damit auch Schweizer Politik gemacht hat. In der Diskussion um die Konzern-Initiative kam die Frage auf, ob sie als Inhaberin eines ausländischen Diplomatenpass denn wirklich Schweizer Interessen vertrete. «In der Politik braucht es zwei Qualitäten: Geduld und Durchhaltewillen», sagt Chevalley zu «Le Temps». Die Geduld habe sie verloren. (gbl)