«Den Namen im Restaurant angeben ist freiwillig»
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Berset klipp und klar
«Den Namen im Restaurant angeben ist freiwillig»

Kurz bevor am Montag die Restaurants wieder öffnen, hat Bundesrat Alain Berset erklärt, dass man in der Beiz seine Daten nicht angeben muss, bevor man sein Essen bekommt. Empfohlen wird es trotzdem.
Publiziert: 08.05.2020 um 12:48 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2020 um 17:22 Uhr
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Niemand ab Montag an der Bar etwas trinken will, muss seine Daten angeben.
Foto: keystone

Das Hin und Her um die Gäste-Daten in Restaurant hat ein Ende. An der Medienkonferenz sagte Bundesrat Alain Berset (48) klipp und klar: Niemand, der ein kühles Bier trinken oder eine feine Pizza essen will, muss dem Wirt seine Telefonnummer geben. «Das sind nur Empfehlungen, Appelle und Einladungen, die wir hier machen», so Berset – nur, um im nächsten Satz hinzuzufügen: Schön wäre es aber schon, wenn der Wirt die Daten bekommt.

Schliesslich helfen die Daten dem Gast, so die Ansicht des Bundesrates. Hat sich eine Servierkraft angesteckt, kann der Gast später gewarnt werden. Die Idee sei nicht, dass man wisse, wer am Nebentisch sitzt – dort könne man die Abstands- und Hygienemassnahmen einhalten, ergänzt Daniel Koch (65) vom Bundesamt für Gesundheit. Im Gegensatz zum Servierpersonal, wo der Abstand unterschritten wird.

Die Wirte sollen auch explizit nach den Daten fragen, sie müssen aber ein «Nein» akzeptieren. Der Bundesrat habe immer versucht, ohne Verbote zu regieren, so Berset. Wer sich entscheidet, die Daten anzugeben, muss ein Formular ausfüllen. Dieses wird nach zwei Wochen vernichtet, um Datenmissbrauch auszuschliessen.

Berset selbst hat übrigens noch keinen Restauranttisch für nächste Woche reserviert: Nicht aus Datenschutzbedenken, sondern weil er keine Zeit hat, sich darum zu kümmern. «Aber es wäre eine Möglichkeit.»

Neue Regeln für Grosi und Opa

Gute Neuigkeiten gab es an der Medienkonferenz für alle Angehörigen der Risikogruppe. Sie dürfen sich wieder frei bewegen – wenn auch mit der nötigen Vorsicht, wie Berset sagte.

Am Wochenende oder spätestens am Montag sollen aktualisierten Richtlinien für die Risikogruppen publiziert werden, versprach Daniel Koch. Darin sollen auch die Empfehlungen für Altersheimbesuche aufgeführt sein, die sich ebenfalls ändern.

App-Fahrplan steht

Die Tracing-App kommt – aber noch nicht sofort. Der Bundesrat muss zuerst die gesetzlichen Grundlagen ausarbeiten, das verlangte des Parlament. Währenddessen soll es aber eine Testphase geben. Am kommenden Mittwoch will der Bundesrat die Details dieser Testphase regeln. Noch im Mai soll dann eine Vorversion der App von einem «begrenzten Nutzerkreis» getestet werden können.

Noch ist unklar, wer das ist. Berset spricht von «bestimmten Personengruppen». «Wir werden die App nicht für alle öffnen, bevor nicht alle Fragen geklärt sind», so Berset. Im Juni soll dann das Parlament definitiv seinen Segen geben, damit die App für alle zugänglich wird.

Die App warnt ihre Nutzer, wenn sie Kontakt zu jemandem hatten, der später positiv getestet wurde. So soll das Virus weiter eingedämmt werden. Die Nutzung der App ist freiwillig, nach drei Wochen werden die Daten gelöscht. Es werden aber auch keine Personendaten oder Ortsangaben der App-Nutzer verwendet – Bluetooth kommt zum Einsatz. (brb)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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