Die Angst vor der App
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BLICK beantwortet 15 Fragen:Deshalb streikt die Corona-App auf alten iPhones

BLICK beantwortet die 15 drängendsten Fragen
Deshalb streikt die Corona-App auf alten iPhones

Die Swisscovid-App ging heute viral. Doch saugt sie wirklich den Akku schneller leer? Läuft sie überhaupt auf meinem Handy? Und was muss ich tun, wenn ich einen Alarm erhalte? BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Corona-App.
Publiziert: 25.06.2020 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2020 um 10:52 Uhr
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Die Corona-App soll dabei helfen, eine zweite Welle in der Schweiz zu verhindern.
Foto: Keystone
Ladina Triaca und Lea Hartmann

1. Funktioniert die App auf allen Smartphones?

Nein. Allein ein Fünftel der iPhone-Besitzer kann die App nicht nutzen – weil ihr Handy zu alt ist. Beim Apple-Handy muss nämlich die Betriebssystem-Version iOS 13.5 installiert sein. Beim fünf Jahre alten iPhone 6 und älteren Modellen ist ein entsprechendes Update nicht möglich – und deshalb funktioniert die App nicht. Enttäuschte Twitter-User kommentieren dies heute mit «Fail» oder «Bin raus!». Das ist natürlich besonders ärgerlich, weil gerade viele ältere Leute ihr Handy nicht alle paar Jahre neu kaufen – aber anfälliger auf das Covid-19-Virus sind.

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Auf Android-Geräten muss mindestens die Version 6 installiert sein. Auch gewisse Huawei-Handys können die App nicht nutzen.

2. Wo finde ich die App?

Die App heisst «SwissCovid». iPhone-Nutzer finden Sie im App Store, Android-User bei Google Play.

3. Wie starte ich die App?

Damit die App funktioniert, muss sie einmal aktiviert werden. Zudem muss die Bluetooth-Funktion in den jeweiligen Einstellungen aktiviert sein.

4. Wie funktioniert die App?

Wenn zwei Nutzer der App – beziehungsweise ihre Mobiltelefone – sich während 15 Minuten näher als zwei Meter kommen, merkt sich die App diese Information. Die Apps tauschen einen langen, anonymen Zahlenschlüssel aus. Wenn nun jemand positiv getestet wird, erhält er von den Behörden einen Code. Gibt er diesen in seine App ein, werden alle anderen Nutzer gewarnt, die mit ihm Kontakt hatten.

5. Ich erhalte eine Warnung. Was muss ich tun?

Als Erstes sollte man sich bei der Infoline melden, die auf der App angezeigt wird. Dort wird dann das weitere Vorgehen besprochen. Fühlt man sich krank, sollte man unbedingt zu Hause bleiben. Die Kontaktpersonen bei der Infoline werden einen auch über Teststandorte in der Umgebung informieren. Wenn ein Test empfohlen wird, übernimmt der Bund die Kosten.

6. Mache ich mich strafbar, wenn ich mich nicht melde?

Nein. Die Nutzung der App ist freiwillig, entsprechend besteht auch keine Pflicht, sich bei den Behörden oder der Infoline zu melden. Es wird aber dringend empfohlen.

7. Wie zuverlässig ist die App?

Es kann sein, dass die App fälschlicherweise einen Alarm auslöst. Denn sie erkennt nicht, ob zwei Personen beispielsweise durch eine Plexiglaswand getrennt sind oder ob eine Person eine Maske trägt. Die App verlässt sich lediglich auf die Distanzmessung von 1,5 Metern.

8. Kann ich absichtlich einen Alarm auslösen?

Die Meldefunktion der App kann nur mit einem Code aktiviert werden. Diesen erhält man von den kantonalen Behörden nach einem positiven Corona-Test. So soll Missbrauch verhindert werden.

9. Muss die App ständig geöffnet sein, dass sie funktioniert?

Nein, die App läuft im Hintergrund. Wichtig ist einfach, dass Bluetooth aktiviert ist. Das Handy muss zudem mindestens ab und zu Internetzugang haben, um die Daten abgleichen zu können. Nur so kann die App feststellen, ob man Kontakt zu einer infizierten Person hatte.

10. Kann ich einfacher gehackt werden, wenn ich Bluetooth ständig aktiviert habe?

Nein. Ein aktivierter Bluetooth-Knopf stellt gemäss App-Entwickler Mathias Wellig kein besonderes Risiko dar – höchstens bei ganz alten Geräten. Zudem sind viele Menschen bereits heute mit aktiviertem Bluetooth unterwegs. Durch die Nutzung der App ändert sich bei den meisten also nicht viel.

11. Weiss die App, wo ich mich befinde?

Nein. Die App sammelt keine Standortdaten. Via Bluetooth werden in regelmässigen Abständen zufällig generierte Zahlenfolgen abgesendet – und andere Zahlenfolgen von Handys in der Umgebung empfangen. Diese lassen keine Rückschlüsse auf die Identität der Benutzer zu.

12. Frisst die App meinen Akku schneller?

Jein. «Die Batterienutzung erhöht sich leicht», warnt der Bund in der App. Denn Swisscovid läuft ständig im Hintergrund und auch Bluetooth verbraucht ein wenig Strom. Allerdings sollte einem der leicht erhöhte Verbrauch im Alltag nicht gross auffallen.

13. Ich reise nach Italien in die Ferien. Funktioniert das System auch dort?

Leider nein. Auf technischer Ebene wäre ein gemeinsames System wohl bereits heute möglich. Noch fehlen allerdings die vertraglichen Grundlagen für eine Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern. Die Schweiz hofft auf eine baldige Lösung mit der EU – sollte das nicht klappen, will der Bund bilateral mit den Nachbarländern schauen.

14. Muss ich die App auch herunterladen, wenn ich Corona bereits hinter mir habe?

Die Nutzung der App ist grundsätzlich freiwillig – so auch, wenn man bereits krank war. Epidemiologe Marcel Salathé empfiehlt die Nutzung aber allen Personen. Denn nach wie vor ist unklar, ob es nicht doch möglich ist, sich ein zweites Mal anzustecken.

15. Wie viele Menschen müssen die App herunterladen, damit es etwas bringt?

60 Prozent Nutzungsquote – das wäre ein Traumszenario für den Bund. Doch bereits wenn ein Drittel der Schweizer Bevölkerung mitmacht, sei man zufrieden erklärte Corona-Chef Stefan Kuster. Es geht zudem nicht nur darum, wie viele Personen die App nutzen, sondern auch wer. Besonders wirksam wäre es, wenn Menschen, die viele Kontakte haben – etwa Pendler – die App installieren.

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