«Wenn man geimpft ist – dann kann man»
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Berset über die neusten Entscheide zu Corona
Bundesrat definiert drei Szenarien für den Sommer

Kurz vor den Sommerferien hat die Landesregierung noch einmal die Corona-Lage diskutiert. Für die nächsten Monate hat der Bundesrat drei unterschiedliche Szenarien ausgearbeitet. Die mittlere sei die wahrscheinlichste.
Publiziert: 30.06.2021 um 14:17 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2021 um 20:52 Uhr
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Vor den Sommerferien hat sich die Landesregierung noch einmal über die Lage diskutiert. Bundesrat Alain Berset informiert über die neuesten Entscheide.
Foto: Keystone
Gianna Blum

Endlich bald Sommerferien, und endlich mehr Freiheiten von den Corona-Regeln. Darüber freut man sich nicht nur landauf, landab, sondern auch in der Landesregierung. «Es tut gut, die Maske abzulegen», sagt Gesundheitsminister Alain Berset (49) zu Beginn der letzten Corona-Medienkonferenz vor der Sommerpause. Und witzelt: «Zum Glück habe ich mich rasiert.»

Der Sommer war denn auch Thema bei der Auslegeordnung im Bundesrat. Oder besser: Was danach kommt. Drei Szenarien sind möglich, von sehr optimistisch bis sehr pessimistisch.

Drei Zukunftsszenarien

Im besten Fall bleiben die Fallzahlen auch im Herbst tief, und die Massnahmen können aufgehoben werden. In der schlimmsten Variante findet das Virus einen Weg um den Immunschutz der Impfung herum, und es sind wieder starke staatliche Eingriffe möglich.

Als wahrscheinlicher taxiert der Bundesrat aber das mittlere Szenario: Dass die Zahlen im Herbst oder Winter wieder ansteigen und es dabei vor allem die Ungeimpften trifft. «Wir erwarten diesen Anstieg», so Berset. Wegen der fortschreitenden Impfkampagne rechne man aber damit, dass es nicht dazu komme, dass die Fallzahlen wie im letzten Herbst explodieren.

Kantone in der Verantwortung

Wichtig für den Sommer sei nun, die Impfbereitschaft zu erhöhen und neue Virusvarianten schnell zu identifizieren. Nicht zuletzt wegen Mutationen sei es möglich, dass eine Auffrischimpfung dereinst nötig sein werde. Die Planung für all das werde nun in Angriff genommen.

«Das Ziel bleibt, eine Überlastung der Spitäler zu verhindern», betont Berset. Die Kantone seien hier in der Verantwortung, die Kapazitäten bereitzuhalten. Ebenso Sache der Kantone bleibe das Contact Tracing.

Knatsch um Schultests

Nur eitle Wonne besteht zwischen Bund und Kantonen offenbar nicht, konkret in Sachen regelmässiger Schultests. «Ich habe da ein bisschen Mühe», sagt Berset, «gewisse» Kantone würden sich damit schwertun.

Dabei sei es unter Experten unbestritten, dass regelmässige Tests entscheidend seien, um die Pandemie im Griff zu behalten – gerade bei Kindern, die noch nicht geimpft werden können. Er werde deswegen das Gespräch suchen, versichert der Gesundheitsminister.

Warn-App wird erweitert

Neben der mittelfristigen Planung hat die Landesregierung auch aktuelle Entscheide getroffen. So wird die SwissCovid-App schon per Anfang Juli erweitert. Neu erhält sie eine Check-in-Funktion. Bei kleineren Veranstaltungen können die Gastgeber so einen QR-Code erstellen, mit dem sich die Gäste registrieren können.

Zudem verschenkt die Landesregierung vier Millionen des Astrazeneca-Impfstoffes an die internationale Covax-Initiative, mit der Impfdosen an ärmere Länder vergeben werden. Es mache Sinn, Impfstoff weiterzugeben, der in der Schweiz nicht auf den Markt kommen kann, so Berset. Denn dem Heilmittelinstitut Swissmedic fehlen immer noch Unterlagen, um die Zulassung zu genehmigen.

Die Hoffnung auf eine Zulassung ist aber offensichtlich noch nicht ganz gestorben: Laut Berset werden 1,3 Millionen Impfdosen zurückbehalten. «Nicht alle wollen die MRNA-Impfstoffe», sagt er. So habe die Schweiz noch eine Alternative in der Hinterhand.


PK Berset 30. Juni

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